Zurzeit des Propheten (s.) war die Ungerechtigkeit in Mekka stark verbreitet. Die Reichen und edlen Familien besaßen im Gegensatz zu den Armen alle Rechte und Privilegien. Die Sklaverei war weit verbreitet. Die Sklaven besaßen keinerlei Rechte und ihr Leben lag in den Händen ihrer Herren. Frauen wurden wie Ware behandelt.
Die Kaaba, welche ursprünglich vom Propheten Abraham (a.) und seinem Sohn Ismael (a.) gebaut wurde, war schon lange nicht mehr ein Gebetsort für Allah (t.).
Vielmehr wurden dort Götzen angebetet und mit allerlei Opfergaben beschenkt. Der Götzendienst und die Rolle Mekkas als Handelszentrum brachte den Führern der Stadt immensen Reichtum und Einfluss in ganz Arabien ein.
Daher stuften die Führer Mekkas die Botschaft Allahs (t.) und seinen Gesandten (s.) als eine Bedrohung für ihren Lebensstil und ihre Herrschaft ein.
Sie wussten, dass die Verbreitung des Islam alle Errungenschaften und Ideen ihrer Vorväter zunichtemachen würde. Ihr jetziges Herrschaftssystem wurde aufhören zu existieren.
Sie gingen daher gegen den Propheten (s.) und seine Lehre vor. Anfangs bestand ihr Kampf gegen den Gesandten (s.) und seiner Anhänger in der Verbreitung von Verleumdungen. Mit der weiteren Verbreitung des Islam kamen jedoch Verfolgung, Folter und sogar Mord hinzu.
Die Lage für die Anhänger Muhammads (s.) wurde schließlich so kritisch, dass der Prophet (s.) sie anwies, nach Abessinien auszuwandern, wo ein christlicher Herrscher regierte. Trotz Drangsal und Verfolgung nahm die Zahl derer, die sich ihm anschlossen, immer weiter zu.
Um diese Entwicklung zu stoppen, versuchten die Führer Mekkas, Muhammad (s.) zu einem Kompromiss zu bewegen. Sie boten ihm die Übernahme der Herrschaft in Mekka und große Reichtümer an. Dafür sollten sie abwechselnd Allah (t.) und ihren Götzen huldigen.
Muhammad (s.) lehnte dies rigoros mit den Worten ab:
„Wenn sie mir die Sonne in meine Rechte und den Mond in meine Linke gäben, dafür dass ich diese Sache (die Menschen zum Islam zu rufen) aufgebe, werde ich nicht davon ablassen, bis Allah (t.) es entweder siegreich macht oder ich bei der Verteidigung zugrunde gehe.“
(Ibn Hischam)