ist die islamische Gesetzgebung, die erstrangig auf Quran und Sunna beruht.
Das islamische Recht ist als ein unabhängiges und eigenständiges System der Gesetzgebung für jede Zeit und jeden Ort als Quelle der Gesetzgebung geeignet.
Dieser universale Charakter des islamischen Rechts kann heute wieder – unter Ausschaltung jeglichen Missbrauchs – ins Leben gerufen werden, indem man dessen Hauptquellen, Quran und Sunna, sowie seine Hauptmaximen, wissenschaftlich adäquat anwendet.
Die Saria enthält Vorschriften für das Verhalten des einzelnen in allen Dingen des Lebens; unterteilt in Sittlichkeit, Moral, Erlaubtes und Verbotenes. Aus dem Glauben an das Jenseits und an die Strafe und Belohnung für die Taten im irdischen Leben ergeben sich diese Pflichten und ihre Erfüllung.
Dies unterscheidet in besonderem Maße Gläubige von Ungläubigen; denn ein Mensch, der nur an das diesseitige Leben glaubt, wird vielmehr seine Rechte suchen und auf ihnen bestehen, um nicht “benachteiligt” zu werden. Ein Gläubiger jedoch, der in dem Bewusstsein lebt, dass seine Taten auf Erden Folgen im Jenseits haben werden, wird gezielter an seine Pflichten denken und sie so gewissenhaft wie möglich zu erfüllen versuchen, um das Leben im Paradies erlangen zu können. Diesen Pflichten, die dem einzelnen obliegen, entsprechen auf der anderen Seite konsequenterweise die Rechte Allahs, des einzelnen und der Umwelt.
Für die Muslime haben laut Quran diese Gesetzesvorschriften Gültigkeit bis zum Jüngsten Tag und für die gesamte Menschheit.
Diese Saria ist das Gesetz unseres Erhabenen Schöpfers. Das Grundprinzip des islamischen Gesetzes besagt, dass alle Fähigkeiten, die der Mensch besitzt – Willenskraft, Verstand, Empfindungsvermögen usw. – für die Befriedigung seiner Bedürfnisse und zur Erreichung seines Lebenszieles notwendig sind. Um seiner Bestimmung gemäß zu leben, soll der Mensch alle ihm zur Verfügung stehenden Mittel benutzen.
Zudem lebt er in einer Gemeinschaft, die dem einzelnen Hilfe und Kraft geben kann. Um dem Menschen zu helfen, die richtigen Mittel in der richtigen Art und Weise anzuwenden, liefert ihm die Saria göttliche Richtlinien.
Die Lebensordnung, welche Ziel des Islam ist, besteht aus Rechten und Pflichten.
Die Grundwerte des Islam, d. h. die vom islamischen System hochgeschätzten Werte, sind wie folgt einzuteilen: Die Religion (Din), das Leben (Nafs), der Geist bzw. die Vernunft (Aql), das Eigentum (Mal) und die Nachkommenschaft (Nasl).
Die Saria konzentriert sich auf diese fünf Wertmaßstäbe. Die Rechtsnormen, wie Verbot (Haram), Pflicht (Fard), verwerflich bzw. unerwünscht (makruh), erlaubt (mubah bzw. halal) bedeuten nur die Ergebnisse hinsichtlich der Beachtung oder Nichtbeachtung dieser Werte.
Die Grundlagen der Saria sind der Quran, die Sunna, und u. a. der Idschtihad, über die weder im Quran noch in der Sunna eine Bestimmung vorkommt.
(—-> Säulen des Islam, Quellen des Islam, Quran, Sunna)