Koran, Sure 2, Vers 035

Koranübersetzung:
Und Wir sprachen: ”O Adam, verweile du und deine Gattin im Garten und esst uneingeschränkt von seinen Früchten, wo immer ihr wollt! Kommt jedoch diesem Baum nicht nahe, sonst würdet ihr zu den Frevlern gehören.“

Erläuterung:
2:35 – Der Garten war ein Platz auf der Erde mit paradiesischen Eigenschaften. Der Beweis dafür liegt auf der Hand, nämlich, dass: 1. es im Paradies weder Gebote noch Verbote gibt. Ungehorsam der Paradiesbewohner ist nicht möglich. Schädliche bzw. negative Folgen auf Grund des Verzehrs von Frucht aus einem verbotenen Baum sind nicht vereinbar mit dem makellosen Paradiesleben; 2. der Wille des Schöpfers von Beginn an darin bestand, dass der Mensch für die Erde erschaffen werden soll: “Und als dein Herr zu den Engeln sprach: ”Wahrlich, Ich werde auf der Erde einen Nachfolger einsetzen“ (2:30). Und da der erste Mensch nach seinem Schöpfungsakt sündenfrei war, so genoss er aus göttlicher Gerechtigkeit paradiesisches Leben. Nach dem Sündenfall entfiel ihm dieses Privileg, genauso wie wir Menschen, jedes Mal auf Grund unserer Auflehnung gegen Allāh, Seinen Schutz und Beistand verlieren. Im Qur’ān finden sich keine weiteren Erläuterungen über den Baum. Die Kommentatoren meinen jedoch, dass der verbotene Baum nicht der “Baum der Erkenntnis” war; denn dem Menschen war in jenem Stadium der Vollkommenheit ein viel tieferes Wissen gegeben als jetzt (2:31). Vielmehr ist es nach ihrer Ansicht der Baum, von dem zu essen, Adam verboten war. Bis zum heutigen Tag müssen die Menschen nach den Geboten Allāhs leben. Er gibt uns täglich in Hülle und Fülle von den Früchten dieser Erde und verbietet uns nur wenige Dinge, denen wir uns – wie damals – nicht nähern dürfen (vgl. 7:24-25 und die Anmerkung dazu).

Arabischer Originaltext:
وَقُلۡنَا يَٰٓـَٔادَمُ ٱسۡكُنۡ أَنتَ وَزَوۡجُكَ ٱلۡجَنَّةَ وَكُلَا مِنۡهَا رَغَدًا حَيۡثُ شِئۡتُمَا وَلَا تَقۡرَبَا هَٰذِهِ ٱلشَّجَرَةَ فَتَكُونَا مِنَ ٱلظَّٰلِمِينَ


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