Koran, Sure 13, Vers 38

Koranübersetzung:
Wahrlich, schon vor dir entsandten Wir Gesandte und gaben ihnen Frauen und Kinder. Und es ist für einen Gesandten nicht möglich, ein Zeichen zu bringen, es sei denn auf Allahs Geheiß. Alles geschieht zu einem vorbestimmten Termin.

Erläuterung:
13:38 – Du Muḥammad, bist genauso ein Mensch wie andere Menschen (vgl. 41:6) und Propheten (Ausnahme ist Jesus, der Sohn der Maria), die Frauen heirateten und von ihnen Kinder bekommen haben. Dieser Vers wurde offenbart als Antwort auf die Kritik der Gegner des Propheten (a.s.s.) wegen seiner Mehrehe. Es gibt absolut keinen Widerspruch zwischen Familienleben und prophetischem Auftrag, und es gibt nichts Unheiliges in der Ehe und im ehelichen Zusammenleben. Dies ist eine eindeutige Absage an die christliche Vorstellung, die Zeugung von Kindern sei ein Hindernis für das geistige Leben. Beeinflusst von Paulus’ Lehre wurde das Zölibat dem ehelichen Leben vorgezogen mit der Begründung, Ehe und eheliche Beziehungen seien sozusagen unrein. In vielen Religionen, besonders im Christentum, gibt es Orden, deren Mitglieder ehelos leben, und Ehe und Familie werden als etwas Niedrigeres betrachtet. Sie waren sterblich wie alle anderen Menschen und verfügten nicht über “übernatürliche” Eigenschaften. Gleichzeitig betont der Vers indirekt den positiven Wert des natürlichen, physischen Lebens eines Menschen – hier in der Wendung “Frauen und Kinder” zusammengefasst – und die Ablehnung übertriebener Askese und Selbstkasteiung als angeblich wünschenswerten “Weg zu Allāh”. (ÜB) (vgl. dazu 6:109).

Arabischer Originaltext:
وَلَقَدۡ أَرۡسَلۡنَا رُسُلٗا مِّن قَبۡلِكَ وَجَعَلۡنَا لَهُمۡ أَزۡوَٰجٗا وَذُرِّيَّةٗۚ وَمَا كَانَ لِرَسُولٍ أَن يَأۡتِيَ بِ‍َٔايَةٍ إِلَّا بِإِذۡنِ ٱللَّهِۗ لِكُلِّ أَجَلٖ كِتَابٞ


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