Schwester des zweiten Kalifen Umar Ibn Al-Hattab (r).
Im Laufe der Jahre machte der Islam langsam Fortschritte.
Das ärgerte Umar. Er nahm sein Schwert und zog aus, um den Gesandten Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, zu töten. Unterwegs traf er einen Freund, der ihn fragte, warum er so verwirrt sei. Umar sagte ihm, was er zu tun gedenke. Du solltest erst einmal auf deine eigene Verwandtschaft achten, sagte der Freund. Deine Schwester und ihr Mann haben den Islam angenommen!
Durch diese Worte wurde Umars Zorn in eine andere Richtung gelenkt. Er ging geradewegs zum Haus seiner Schwester Fatima und klopfte an die Tür. Drinnen rezitierte jemand den Quran. Fatima erschrak, als sie Umars Stimme hörte. Sie versteckte die Quran-Blätter, in denen sie gerade gelesen hatte, und öffnete die Tür. Was hast du gerade aufgesagt? fragte Umar. Oh, nichts, sagte die Schwester. Wieso nichts? rief er zornig aus, ich habe alles genau gehört. Ich weiß, dass ihr beide Muhammads Glauben angenommen habt. Während er dies sagte, begann er seinen Schwager Said zu schlagen.
Fatima kam diesem zu Hilfe und bekam einen Schlag auf den Kopf, so dass sie zu bluten anfing. Dies machte das Paar erst recht mutig: Ja, wir sind Muslime geworden, schrien sie Umar an, mach, was du willst!
Der Anblick der blutenden Schwester rührte Umar sehr. Fatima war eine so liebe Schwester! Sicher musste im Quran etwas Wahres enthalten sein, das ihr unschuldiges Herz gewonnen hatte. Würdest du mich einen Blick in den Quran werfen lassen? fragte Umar. Nach langem Zögern händigte ihm Fatima die wenigen Blätter des Quran aus, die sie besaß und die die ersten acht Verse aus der 57. Sura enthielten. Umar setzte sich, um diese Seiten zu studieren.
Sein Gesichtsausdruck änderte sich bald, und sein Zorn verrauchte, als er diese Verse las, welche lauten: Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen! Es preist Allah, was in den Himmeln und was auf der Erde ist, und Er ist der Erhabene, der Allweise. Sein ist das Königreich der Himmel und der Erde. Er macht lebendig und lässt sterben, und Er hat Macht über alle Dinge. Er ist der Erste und der Letzte, der Sichtbare und der Verborgene, und Er ist der Kenner aller Dinge. Er ist es, Der die Himmel und die Erde in sechs Tagen erschuf, dann wandte Er Sich majestätisch Seinem Reich zu. Er weiß, was in die Erde eingeht und was aus ihr hervorkommt, was vom Himmel herniederkommt und was zu ihm aufsteigt. Und Er ist mit euch, wo immer ihr auch sein möget. Und Allah sieht alles, was ihr tut. Sein ist das Königreich der Himmel und der Erde; und zu Allah werden alle Dinge zurückgebracht. Er lässt die Nacht in den Tag und den Tag in die Nacht eintreten; und Er ist der Kenner all dessen, was ihr in den Herzen hegt. Glaubt an Allah und Seinen Gesandten und spendet von dem, zu dessen Erben Er euch gemacht hat. Und jenen von euch, die glauben und spenden, wird ein großer Lohn zuteil sein. Was ist euch, dass ihr nicht an Allah glaubt, obwohl der Gesandte euch aufruft, an euren Herrn zu glauben; und Er hat von euch bereits ein Versprechen abgenommen, wenn ihr Gläubige seid.
Die Furcht vor Allah (t) ergriff Umars Herz. Er weinte und erklärte: Sicher, dies ist das Wort Allahs. Ich bezeuge, dass Muhammad der Gesandte Allahs ist! Umar setzte seinen Weg zum Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm, weiter fort, aber jetzt war er ein verwandelter Mann. Jetzt ging er nicht zu ihm, um ihn zu töten, sondern um vor ihm seinen Glauben kundzutun.
Der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, saß mit einigen Männern zusammen. Als er Umar kommen sah, fragte er ihn: Umar, was führt dich zu mir? Umar antwortete: O Prophet Allahs, ich komme, um den Islam anzunehmen.
Die Freude des Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm, und seiner Anhänger war groß. Laute Rufe Allahu akbar! schallten durch Makka.
Bald wusste jeder, dass Umar kein Feind des Islam mehr war. Es war ein großer Tag für den Islam, weil einer seiner ärgsten Feinde sein fester Anhänger geworden war.