Der „Islam“ ist die Botschaft Allahs (t.) und bedeutet so viel wie „Ergebung in den Willen Gottes“.
Ein Muslim ist also jemand, der sich Allah (t.) vollständig ergibt und Seine Ge- und Verbote als Richtschnur für sein Leben annimmt.
Der Begriff „Islam“ stammt vom Schöpfer selbst.
In Sure 5, Vers 3 des Koran heißt es:
“Heute habe Ich euren Glauben für euch vollendet und Meine Gnade an euch erfüllt, und es ist mein Wille, dass der Islam euer Glaube ist.”
Und in Sure 3, Vers 19 spricht Allah (t.):
“Wahrlich, die Religion bei Allah ist der Islam.”
Durch den Islam erfahren wir über die Eigenschaften von Allah (t.), über seine Propheten, die Engel, über die Erschaffung des Universums und des Lebens, über die Zeit vor unserer Erschaffung und die Zeit nach dem Tode.
Der Islam zeigt uns, wie wir unser Leben gestalten sollen, damit wir im Jenseits für ewig in das Paradies eintreten. Er zeigt aber auch welche Wege in die Hölle führen und warnt uns vor diesen.
Der Mensch benötigt eine richtige Führung in allen Bereichen seines Lebens und Allah (t.) möchte, dass wir immer Seinen Wünschen entsprechend handeln. Daher regelt Seine Botschaft nicht nur unser Gebet, sie behandelt in gleicher Weise auch Themen wie Bildung, Arbeit, Wirtschaft, Heirat und Scheidung, Krieg und Frieden, Staatswesen, Gesetzgebung und vieles mehr.
Aus den genannten Gründen wird klar, dass der Islam „mehr“ als nur eine Religion ist, denn für die meisten Menschen im Westen ist die Religion eine reine Angelegenheit des Privaten, die allerhöchstens am Sonntag in der Kirche oder im Rahmen des privaten Gebets praktiziert wird.
Kurzum, die Religion ist vom täglichen Leben abgeschnitten und hat eigentlich keinen Einfluss mehr in der Gesellschaft.
Im Gegensatz dazu steht der Islam. Der Wille Allahs (t.) ist der bestimmende Faktor in allen Angelegenheiten des Menschen, schließlich hat Er uns aus dem Nichts erschaffen und damit jedes Recht über uns zu bestimmen.
Der Islam ist wie eine Art Regelwerk, in der alle Aspekte des Lebens behandelt werden und zugleich perfekt miteinander harmonieren.
Allah (t.) möchte, dass sich die Menschen nach Seinen Geboten richten und als Belohnung verspricht Er uns ein ewiges Leben im Paradies.
Die Gebote und Verbote sehen wir daher als ein Akt der Barmherzigkeit an, denn die Regeln und Bestimmungen Allahs (t.) entsprechen exakt der Persönlichkeit des Menschen und sind für jeden Menschen geeignet.
Sie sind umfassend, denn sie regeln sämtliche Arten von Beziehungen, sei es zum Schöpfer, zu den Mitmenschen, zu der Umwelt, zu den Tieren und sogar zum Staat.
Aus diesem Grund führt die Anwendung des Islam zu einer harmonischen Persönlichkeit, zu Glück innerhalb der Familie, zu einer gesunden Gesellschaft und zu einem Staatswesen, in dem das Recht praktiziert wird und niemand Unrecht erleidet.
Eine Botschaft, die den Anspruch hat, alle Angelegenheiten des Menschen zu ordnen und die gesamte Menschheit zu führen, muss zwangsläufig alle Aspekte des menschlichen Daseins behandeln.
1. Das spirituelle Leben:
Gebet, Fasten, Armenabgabe, Pilgerfahrt, Liebe zu Allah (t.) und Seinen Gesandten, Liebe zur Wahrheit und der Menschheit, Hoffnung und Vertrauen auf Allah (t.) und die guten Taten um Allahs (t.) Willen.
2. Das intellektuelle Leben:
Wahres Wissen basierend auf klaren Beweisen und unbestreitbaren Belegen, die auf Erfahrung, Experimenten oder auf beidem basieren. Der Koran deutet auf die unendlichen Wissensreichtümer im Universum hin. Der Islam verlangt auf der Grundlage von Wissen und Forschung den Glauben an Allah (t.).
3. Das Privatleben:
Reinheit und Sauberkeit, angemessene Kleidung, rechtes Verhalten und eine gute und gesunde sexuelle Beziehung innerhalb der Ehe.
4. Das Familienleben:
Eine Familie ist eine soziale Gruppe von Menschen, deren Mitglieder durch Blutsbande oder Heirat zusammengefügt sind. Heirat ist für alle, die dazu in der Lage sind eine religiöse Pflicht. So hat jedes Mitglied der Familie Rechte und Pflichten.
5. Das soziale Leben:
Dem Menschen ist von Allah (t.) angeraten, seine äußerste Hilfe seinen Familienmitgliedern, Verwandten, Angestellten oder Nachbarn angedeihen zu lassen. Es gibt keine Überlegenheit aufgrund von Klasse, Hautfarbe, Abstammung oder Besitz. Die Menschheit ist eine Familie desselben Vaters und derselben Mutter. Die Einheit der Menschheit ist nicht nur der Urzustand, sondern auch das Ziel.
6. Das wirtschaftliche Leben:
Den Unterhalt durch ehrbare Arbeit zu verdienen ist nicht nur eine Pflicht, sondern auch eine große Tugend und wird sogar als Gottesdienst („Ibadah) aufgefasst. Das Verdiente ist Privatbesitz. Das Individuum ist verantwortlich für den Besitz des Staates und der Staat ist verantwortlich für die Sicherheit des Individuums. Das islamische Wirtschaftssystem basiert nicht auf arithmetischen Rechnungen, sondern auf Moral und Grundsätzen. Der Mensch kommt mit leeren Händen auf die Welt und verlässt diese mit leeren Händen. Der Wahre Besitzer aller Dinge ist einzig und allein Allah (t.). Der Mensch ist nur ihr Sachwalter.
7. Das politische Leben:
Die Souveränität in einem islamischen Staat gehört Gott. Der Regierende ist nur ein Ausführender, der von den Menschen gewählt wurde und der entsprechend den Gesetzen Gottes regiert. Der Staat muss Gerechtigkeit und Sicherheit für alle Bürger garantieren. Nichtmuslime genießen Rechtsautonomie z. B. in den Bereichen Ehe, Scheidung, Erbrecht und Jurisdiktion (Gerichtsbarkeit).
8. Das internationale Leben:
Die Menschheit hat einen gemeinsamen Ursprung, eine gemeinsame Stellung und ein gemeinsames Ziel. Die Interessen und Rechte anderer bezüglich Leben, Ehre und Besitz werden geachtet. Unterdrückung ist verboten. Krieg ist nur unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt.