Christen

Eines Tages kamen aus Nadschran zum Propheten nach Makka etwa zwanzig Christen, die von ihm gehört hatten.

Sie fanden ihn bei der Al-Kaba, setzten sich zu ihm, sprachen mit ihm und stellten ihm Fragen, während sich die Quraisch in ihren Versammlungen rund um die Al-Kaba befanden. Nachdem sie den Propheten alles gefragt hatten, was sie wollten, rief er sie zu Allah auf und trug ihnen den Quran vor. Als sie diesen hörten, liefen ihnen die Augen vor Tränen über. Sie folgten seiner Aufforderung, glaubten an ihn und erkannten an ihm die Merkmale, die in ihrer heiligen Schrift über ihn geschrieben waren.

Als sie den Propheten verließen, stellte sich ihnen Abu Dschahl mit einigen anderen Quraischiten in den Weg. Ihr elenden Kerle, schimpften die Quraischiten, eure Glaubensgenossen zu Hause haben euch geschickt, damit ihr diesen Mann hier aufsucht und ihnen dann einen Bericht über ihn bringt. Nun habt ihr euch kaum zu ihm gesetzt, da gebt ihr schon euere Religion auf und glaubt ihm sein Gerede. Wir haben noch nie etwas Dümmeres als euch gesehen.

Frieden sei mit euch! erhielten sie zur Antwort, wir wollen uns mit euch nicht in dummes Gerede einlassen. Wir haben unsere Religion und ihr die eure. Wir haben uns eifrig um das Beste bemüht. Auf sie beziehen sich die folgenden Quran-Verse: Diejenigen, denen Wir die Schrift zuvor gegeben haben, glauben an ihn (den Quran). Und wenn er ihnen verlesen wird, dann sagen sie: Wir glauben daran. Wahrlich, es ist die Wahrheit von unserem Herrn; wir hatten uns (Ihm) schon vordem ergeben. Diese werden ihren Lohn zweimal erhalten, weil sie geduldig waren und das Böse durch das Gute abwehrten und von dem spendeten, was Wir ihnen gegeben hatten. Und wenn sie leeres Gerede hören, so wenden sie sich davon ab und sagen: Für uns (seien) unsere Taten und für euch (seien) eure Taten. Friede sei auf euch! Wir suchen keine Unwissenden. (28:52-55)

Sehr häufig saß der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, auf der Höhe von Al-Marwa am Verkaufsstand eines jungen christlichen Sklaven namens Dschabr. Die Gegner des Propheten (s.) behaupteten deshalb: Das meiste, was Muhammad (s.) verkündet, bringt ihm dieser christliche Sklave Dschabr bei. Über diese Behauptung offenbarte Allah den Quran-Vers herab: Und Wir wissen wahrlich, dass sie sagen, wer ihn lehrt, sei nur ein Mensch. Die Sprache dessen jedoch, auf den sie hinweisen, ist eine fremde, während dies hier eine deutliche arabische Sprache ist. (16:103) (Rtt)

Christen und Juden werden im Quran verschiedentlich erwähnt, und deren Unzufriedenheit mit dem Propheten (s.) wird in aller Ewigkeit dokumentiert, dass man dies nach dem göttlichen Urteil für eine endgültige Tatsache hält: Mit dir werden weder die Juden noch die Christen zufrieden sein, bis du ihrem Bekenntnis gefolgt bist. Sprich: Die Rechtleitung Allahs ist doch die wahre Rechtleitung. Und wenn du ihrem Ansinnen folgst, nachdem zu dir das Wissen gekommen ist, so wirst du vor Allah weder Freund noch Helfer haben. (Quran 2:120)

Dennoch gewinnen die Christen im Quran eine positivere Beurteilung als die Juden, indem Allah über ihre Aufrichtigkeit im Glauben sagt: Und du wirst zweifellos finden, dass die, welche sagen: Wir sind Christen den Gläubigen am freundlichsten gegenüberstehen. Dies (ist so), weil es unter ihnen Priester und Mönche gibt und weil sie nicht hochmütig sind. Und wenn sie hören, was zu dem Gesandten herabgesandt worden ist, siehst du ihre Augen von Tränen überfließen ob der Wahrheit, die sie erkannt haben. Sie sagen: Unser Herr, wir glauben, so schreibe uns unter die Bezeugenden. Und weshalb sollten wir nicht an Allah glauben und an die Wahrheit, die zu uns gekommen ist, wo wir innig wünschen, dass unser Herr uns zu den Rechtschaffenen zählen möge? Und um dessentwillen, was sie da gesagt haben, wird Allah sie mit Gärten belohnen, durch die Bäche fließen. Darin sollen sie ewig verweilen; und das ist der Lohn derer, die Gutes tun. (Quran 5:82-85)

Ermahnend richtet der Quran die Rede an alle Schriftbesitzer, darunter Juden und Christen, und sagt: O Leute der Schrift, Unser Gesandter ist nunmehr zu euch gekommen, um euch vieles zu enthüllen, was ihr von der Schrift geheim gehalten habt, und (er ist zu euch gekommen,) um gegen vieles Nachsicht zu üben. Wahrlich, zu euch sind ein Licht von Allah und ein klares Buch gekommen. (Quran 5:15)

(—-> Schriftbesitzer)