Mutter der Gläubigen, Tochter des 1. Kalifen Abu Bakr, Lieblingsfrau des Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm.
Die in der Sura 24 / An-Nur offenbarten Verse 11ff. beweisen ihre Unschuld, nach einem von einigen bösen Zungen ausgelösten Gerücht. Aisa wurde im vierten Jahr der Offenbarung geboren.
Mit sechs Jahren erfolgte ihre Eheschließung mit dem Propheten, sie blieb aber weiterhin bei ihren Eltern. Sie wurde im Alter von neun Jahren zum Propheten nach Al-Madina geschickt, um dort mit ihm nach seiner Auswanderung zu leben. Als der Prophet starb, war sie 18 Jahre alt. Sie starb in der Nacht zum Dienstag, dem 17. Ramadan, 57 n. H., im Alter von 66 Jahren. Als sie im Sterben lag, entschied sie sich, neben den anderen Frauen des Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm, in öffentlichen Gräbern beerdigt zu werden, obwohl sie an der Seite des Propheten, der in ihrem Haus beerdigt war, hätte ruhen können.
Umar Ibn Al-Hattab (r) hatte bereits mit ihrer Einwilligung diesen Platz eingenommen. Sie war die einzige Frau des Propheten, die vorher nicht verheiratet gewesen war. Alle anderen Frauen waren entweder verwitwet oder geschieden.
Einmal erhielt Aischa (r) ein Geschenk von zwei Säcken mit insgesamt 100000 Dirham. Sie begann, diese unter den Armen zu verteilen, und bis zum Abend hatte sie nicht einen einzigen Dirham übrigbehalten. Sie fastete an diesem Tag. Ihre Magd brachte ihr einen Laib Brot und etwas Olivenöl zum Fastenbrechen und bemerkte: Ich wünschte, wir hätten einen Dirham für uns behalten, um etwas Fleisch zu kaufen. Aischa sagte: Sei jetzt nicht besorgt. Hättest du es mir vorher gesagt, hätte ich dir vielleicht einen Dirham gegeben.
Aischa (r) erhielt oftmals Geschenke dieser Art. Dies war eine Zeit voll Behagen und Überfluss für die Muslime, da ein Gebiet nach dem anderen in ihre Hände fiel. Trotz dieses Überflusses lebte Aischa (r) ein enthaltsames Leben. Einmal fastete sie und hatte außer einem Stück Brot nichts für ihr Fastenbrechen, als ein armer Mann vorbeikam und um etwas zu essen bettelte. Sie wies ihre Magd an, ihm das Brot zu geben. Die Magd sagte: Wenn ich ihm dieses Stück Brot gebe, bleibt nichts für dein Fastenbrechen. Sie sagte: Das macht nichts, gib ihm das Stück Brot.
Urwa Ibn Az-Zubair (r) sagte: Ich sah Aischa einmal 70000 Dirham als Almosen spenden, während sie selbst ein Hemd mit Flicken trug.
Abdullah Ibn Az-Zubair, Aischas Neffe, war ihr sehr zugetan, da sie ihn aufgezogen hatte. Er mochte es nicht, dass sie so viel Almosen gab, während sie selbst in Not und Armut lebte. Wegen ihrer Intelligenz und ihres scharfen Sinns, spielte sie trotz ihrer Jugend sowohl im religiösen als auch im politischen Leben der jungen islamischen Gemeinde eine große Rolle.
Auf Aischa werden 2210 Überlieferungen von Aussprüchen und Handlungen des Propheten Muhammad, Allahs Segen und Friede auf ihm, zurückgeführt.
Masruq (r) sagte: Ich sah viele bekannte Prophetengefährten zu Aischa (r) kommen, um Wissen in islamischen Fragen zu erlangen. Und Ata (r) sagte: Aischa (r) war besser unterrichtet als irgendein Mann ihrer Zeit. (DM)
(—-> Lügengeschichte)