Vermittler

Entgegen der weitläufigen Meinung glaubten auch vor der Entsendung des Propheten (s.) die Götzendiener von Mekka an einen Gott. Sie waren also keine Atheisten, sondern Menschen, die davon überzeugt waren, dass die angebeteten Götzen zwischen ihnen und ihrem Gott eine Art Vermittler und Fürsprecher sind.

Dies bezeugt folgender Koranvers:
“Und wenn du sie (Anm. die Götzendiener) fragst: ”Wer erschuf die Himmel und die Erde?“, so werden sie sicher sagen: ”Allah.“…
(Koran, Sure 39, Vers 38)

Der Koran bezeichnet alles, was außer Gott verehrt und ihm beigesellt wird, als Götze.

Dies können Statuen, aber auch andere materielle Dinge wie Geld, Besitz oder Menschen sein.

Laut Koran besteht die wichtigste Aufgabe des Propheten (s.) darin, jegliche Götzenverehrung zu bekämpfen und sich für die Durchsetzung des monotheistischen Glaubens einzusetzen.

Vermittler nehmen für sich in Anspruch eine besondere Rolle bei Allah (t.) zu haben, ähnlich den Götzen in Mekka.

Dies widerspricht aber der koranischen Botschaft, denn im Islam gibt es eine direkte Verbindung zwischen den Geschöpfen und dem Schöpfer.

Allah (t.) ist dem Menschen näher als seine Schlagader, womit auch Seine enge Beziehung zum Menschen und Seine Allgegenwärtigkeit zum Ausdruck kommt.

“Und wahrlich, Wir erschufen den Menschen, und Wir wissen, was er in seinem Innern hegt; und Wir sind ihm näher als Halsschlagader.”
(Koran, Sure 50, Vers 16)

Jeder Muslim kann Allah (t.) direkt, zu jeder Zeit und in jeder Lage anrufen und anflehen, ohne Papst und Priester als “Vermittler und Vertreter Gottes auf Erden”.