Einleitung
So wie Allahs Herrlichkeit durch Seine Schöpfung erkennbar ist, so müssen wir unsere Worte durch vereinte Taten unterstützen, um unseren Glauben zu bestätigen. Beschimpfe nicht die Propheten, so wie es andere Leute in der Vergangenheit taten. Um wirklich erfolgreich zu sein, glaube an Allah und Seinen Gesandten, Allahs Segen und Friede auf ihm, und kämpfe so weit du kannst mit allen Mitteln für die Sache Allahs, mit deinem Vermögen und deinem Leben. Dann wird Hilfe und Sieg von Allah (t) nahe sein.

Es preist Allah, was in den Himmeln und was auf der Erde ist; und Er ist der Erhabene, der Allweise. (61:1)
61:1 – vgl. 59:1 und die Anmerkung dazu.

O ihr, die ihr glaubt, warum sagt ihr, was ihr nicht tut? (61:2)
61:2-4 – In diesem Versblock wird Bezug genommen auf die Ereignisse während der Schlacht von Uhud, während derer es unter Muslimen Ungehorsam gegenüber dem Propheten (a.s.s.) gab, und dadurch in ihren Reihen Disziplinlosigkeit entstand. (vgl. dazu 3:121). Im weiteren Sinne bezieht sich dieser Abschnitt auf alle Handlungen der Muslime, die sich nicht mit ihrer Aussage decken, die dem Glauben entspringen. (vgl. dazu 4:77; 47:20). Daraufhin werden die Muslime auf eine Sache aufmerksam gemacht, die Allah (t) liebt: Die Einreihung (Name dieser Sura) für die Schlachtordnung “als wären sie ein festgefügtes Mauerwerk” drückt die Stabilität und Entschlossenheit der Kämpfer auf dem Weg Allahs aus (vgl. dazu 37:1).

Höchst hassenswert ist es vor Allah, dass ihr sagt, was ihr nicht tut. (61:3)
Siehe 61:2

Wahrlich, Allah liebt diejenigen, die für Seine Sache kämpfen, (in eine Schlachtordnung) gereiht, als wären sie ein festgefügtes Mauerwerk. (61:4)
Siehe 61:2

Und da sagte Moses zu seinem Volk: ”O mein Volk, warum kränkt ihr mich, wo ihr doch wisst, dass ich Allahs Gesandter bei euch bin?“ Als sie dann (vom Glauben) abschweiften, da ließ Allah ihre Herzen abschweifen. Und Allah leitet kein frevelhaftes Volk. (61:5)
61:5 – Auf die Aussage des Versblocks 61:2-4 (s. oben und Anmerkung dazu) folgt nunmehr ein Beispiel aus der Verhaltensweise der Kinder Israels, die ihren Propheten Moses und später Jesus kränkten. (vgl. dazu 33:69). Die Muslime sollen daraus lernen, wie sie die Kränkung ihres Propheten vermeiden, indem sie ihm gegenüber nichts sagen, was im Widerspruch zu ihren Handlungen steht. (vgl. dazu 2:7, 67-71; 4:153; 5:20-26; 20:86-98).

Und da sagte Jesus, der Sohn der Maria: ”O ihr Kinder Israels, ich bin Allahs Gesandter bei euch, der Bestätiger dessen, was von der Thora vor mir gewesen ist, und Bringer der frohen Botschaft eines Gesandten, der nach mir kommen wird. Sein Name wird Ahmad sein.“ Und als er zu ihnen mit den Beweisen kam, sagten sie: ”Das ist ein offenkundiger Zauber.“ (61:6)
61:6 – Es wurde berichtet: Jesus hat gesagt “Ihr Kinder Israels” und nicht “Ihr Stammesgenossen”, wie es Moses getan hat, weil Jesus keine Verwandtschaft mit ihnen hatte, durch welche sie seine Stammesgenossen gewesen wären. Nach Ka‘b Al-Ahbar ist überliefert, dass die Jünger Jesus fragten: Du Geist (Ruh) Allahs! Wird es nach uns noch eine andere Religionsgemeinschaft geben? Darauf sprach Jesus: “Ja, die Gemeinschaft Ahmads. Sie wird aus Leuten bestehen, die weise, wissend, fromm und gottesfürchtig sind, als seien sie im religiösen Wissen Propheten. Sie werden Allah gegenüber mit geringem Unterhalt und er wird ihnen gegenüber mit geringem Tun zufrieden sein.” (Zam, Gät)
61:6 – Jesu Auftrag galt seinem eigenen Volk, den Kindern Israels. Ahmad bzw. Muhammad (der Gelobte) ist eine fast genaue Übersetzung des griechischen Wortes “Periclytos”. Im heute vorliegenden Johannesevangelium (vergleiche Johannes 14:16; 15:26 und 16:7) steht das Wort “Tröster” für das griechische Wort “Paracletos”, das wörtlich jemanden bezeichnet, der sich für jemanden einsetzt, jemandem hilft, ihm ein lieber Freund ist. Unsere Gelehrten wandten dagegen ein, dass Paracletos eine Entstellung des Wortes Periclytos ist und in der ursprünglichen Aussage Jesu unser Prophet mit dem Namen Ahmad genannt wurde. Aber selbst wenn das Wort Paracletos richtig ist, kann es auf den Propheten Muhammad (a.s.s.) angewendet werden, der eine Barmherzigkeit für die Welten (vgl. 21:107) und für die Gläubigen ist (vgl. 9:128). (ÜB) (vgl. ferner 3:81; 74:24-25).

Und wer ist ungerechter als der, der gegen Allah eine Lüge erdichtet und selbst zum Islam aufgefordert wird? Und Allah leitet kein ungerechtes Volk. (61:7)
61:7-9 – Diese Worte warnen ausdrücklich vor Täuschungen und Fälschungen in Glaubensfragen, wie es in Wirklichkeit im Laufe der Zeit geschah. Allahs Licht durch die Offenbarung des Qur’an bleibt trotzdem bestehen und kann nie wie eine Kerze durch Mundblasen ausgelöscht werden. D.h.: Allah wird die Religion des Islam, die Er Moses, Jesus, Abraham, Noah und anderen Propheten verkündet hat, vollenden, durchsetzen und bewahren, und zwar auch dann, wenn die Götzendiener es verwünschen und den Glauben mit allen Kräften bekämpfen. Ähnliches geschieht in unserer Zeit durch Medien der Ungläubigen. (vgl. dazu 3:19; 9:33, 48:28; ferner den Titel: “Allah vollendet Sein Licht”, Islamische Bibliothek).

Sie wollen Allahs Licht mit ihren Mündern auslöschen, doch Allah wird Sein Licht vollenden, auch wenn die Ungläubigen es verwünschen. (61:8)
Siehe 61:7

Er ist es, Der Seinen Gesandten mit der Führung und der wahren Religion geschickt hat, auf dass Er sie über alle Religionen siegen lasse, auch wenn die Götzendiener es verwünschen. (61:9)
Siehe 61:7

O ihr, die ihr glaubt, soll Ich euch (den Weg) zu einem Handel weisen, der euch vor qualvoller Strafe retten wird? (61:10)
61:10-13 – Es ist wirklich ein wunderbares Rezept für einen gewinnträchtigen Handel mit unserem Schöpfer. Es lautet: Wenig geben und viel bekommen. (vgl. dazu 9:111; 38:50; ferner den Titel: “Der Dschihad – das Gesetz von Saat und Ernte”, Islamische Bibliothek).

Ihr sollt an Allah und an Seinen Gesandten glauben und euch für Allahs Sache mit eurem Gut und eurem Blut eifrig einsetzen. Das ist besser für euch, wenn ihr es nur wüsstet. (61:11)
Siehe 61:10

Er wird euch eure Sünden vergeben und euch in Gärten führen, durch die Bäche fließen, und in gute Wohnungen in den Gärten von Eden. Das ist die große Glückseligkeit. (61:12)
Siehe 61:10

Und noch etwas anderes, das ihr liebt, (wird euch zuteil sein): Hilfe von Allah und naher Sieg. So verkünde den Gläubigen die frohe Botschaft. (61:13)
Siehe 61:10

O ihr, die ihr glaubt, seid Allahs Helfer wie Jesus, der Sohn der Maria, (als er) zu den Jüngern sagte: ”Wer sind meine Helfer für Allah?“ Die Jünger sagten: ”Wir sind Allahs Helfer.“ So glaubte ein Teil der Kinder Israels, während ein Teil ungläubig blieb. Da verliehen Wir denen, die glaubten, Stärke gegen ihren Feind, und sie wurden siegreich. (61:14)
61:14 – Zum Schluss dieser prägnanten Sura legt der Qur’an den Muslimen etwas Wertvolles ans Herz: Denn dieses Gebot an die Muslime entspricht dem Gebot an die Jünger Jesu unter den Kindern Israels. (vgl. dazu 3:52). Somit werden die Anhänger des Propheten Muhammad (a.s.s.) zum Bewusstsein gerüttelt, dass sie dazu auserwählt wurden, die Religion Allahs zu verteidigen, und nicht so tun, wie es mit Jesus (a.s.) geschah: Einige erkannten ihn als einen Propheten an, während andere diese Wahrheit leugneten und ihn als “Sohn Gottes” bezeichneten und wieder andere ihn und seine Botschaft überhaupt ablehnten. (vgl. dazu den Titel: “Allahs letzte Botschaft”, Islamische Bibliothek; ferner 22:40; 47:7; 57:25; 59:8).