Einleitung
Der größte Teil dieser Sura ist makkanisch. Sie hat einen schönen melodischen Stil, und die Frage “Welche der Wohltaten eures Herrn wollt ihr da leugnen?” kommt in den insgesamt 78 Versen dieser Sura 31mal vor. Hier wird das Wohlwollen Allahs und das Jenseits erklärt. Wie Gnädig ist Allah, Der die Wahrheit im Qur’an offenbart hat, und den Menschen Denkvermögen verlieh, damit sie Ihn durch Seine Schöpfung erkennen können. Das Universum wird durch gerechte Gesetzmäßigkeit dirigiert. Allah erschuf den Menschen aus irdischem Ton. Dennoch kann der Mensch mit dem ihm gegebenen Geist verstehen, was der Herr des Osten und des Westen von ihm will, Der all Seine Geschöpfe erhält, Der die Kostbarkeiten des Lebens und des Glaubens gibt, Der Ewiglebendig ist, auch, wenn alles andere stirbt, Dessen Ewigkeit die Hoffnung der Zukunft des Menschen ist. Welche der Wohltaten eures Herrn wollt ihr da leugnen? Das Böse kann vor der Allmacht Allahs nicht entweichen. Das Gute wird in eine Belohnung im Paradies umgesetzt, wo man wunderbare Dinge erlebt, ewige Schönheiten anblickt, angenehme Töne hört, köstliche Früchte genießt, reine Partnerschaft und echte Liebe unterhält. Welche der Wohltaten eures Herrn wollt ihr da leugnen? Alles Lob gebührt Allah dem Erhabenen, dem Ehrwürdigen.

Der Allerbarmer (55:1)
55:1-4 – Der erste Vers eröffnet diese Sura nur mit einem Attribut unseres Erhabenen Schöpfers. (vgl. den Titel: “Und Allahs sind die Schönsten Namen”, Islamische Bibliothek). Für uns Menschen ist derartiger Beginn eine Beruhigung und eine Hoffnung zugleich, dass unser Herr ein “Allerbarmer” ist. Was hat Er uns aus Seiner Barmherzigkeit für eine Gnade erwiesen? Er hat uns den Qur’an gelehrt, in dem wir alles über unser Dasein, unsere Lebensführung und unser zukünftiges Leben nach dem Tod erfahren. Der Qur’an enthält das Wort des Allerbarmers und – weil er dies so ist, ist er ein vollkommenes Buch und eine deutliche Erklärung für das Wissen, dass wir vom Herrn der Welten erlangen. Das deutliche Reden, das Allah (t) dem Menschen gegeben hat, basiert auf der Funktion eines Stücks Fleisch, nämlich der Zunge, die normalerweise nicht zum Reden und Denken geeignet wäre, wenn Allah (t) ihr diese Fähigkeit nicht gegeben hätte. Das deutliche Reden des Menschen unterscheidet sich von den Sprachen, die Er den Tieren gegeben hat. Beim Menschen ist die Sprache ein Produkt des freien Geistes und des schöpferischen Denkens. (Was die Belehrung des Menschen angeht, vgl. 2:31, die Anmerkung dazu und die Einleitung des Titels: “Islam für Schüler”, Islamische Bibliothek).

hat den Qur’an gelehrt. (55:2)
Siehe 55:1

Er hat den Menschen erschaffen. (55:3)
Siehe 55:1

Er hat ihm das deutliche Reden beigebracht. (55:4)
Siehe 55:1

Die Sonne und der Mond kreisen nach einer festgesetzten Berechnung. (55:5)
55:5-6 – Sonne, Mond, Sterne und alles im Universum folgen einer, von Allah (t) bestimmten Gesetzesmäßigkeit. Alles, was in Zusammenhang mit diesen Himmelskörpern geschieht, wie z.B. Wärme, Licht, Jahreszeiten, Ebbe, Flut und zahlreiche Veränderungen in der Atmosphäre, hat Einfluss auf unserer Erde. (vgl. dazu 22:18; 13:15; 16:48-49). Diese Himmelskörper sind Geschöpfe Allahs wie wir Menschen, und zwar nur mit dem Unterschied, dass in ihrer Beschaffenheit die anbetende Niederwerfung “vorprogrammiert” ist, während diese dem Menschen auf Grund seiner freien Entscheidung befohlen wird. Demnach werden Sterne und Bäume keine Verweigerung leisten können, während der Mensch für seine Verweigerung bestraft wird.

Und die Sterne und Bäume fallen (vor Ihm) anbetend nieder. (55:6)
Siehe 55:5

Und den Himmel hat Er emporgehoben. Und Er hat das (richtige) Abwiegen zum Gebot gemacht (55:7)
55:7-9 – Der Himmel, den wir mit unseren Augen sehen können, ist von Allah (t) ohne Stützpfeiler emporgehoben. Der Herr, Der dieses Wunderwerk mit einem gerechten Maßstab erschaffen hat, befiehlt uns nun, Ihm nachzueifern und richtig abzuwiegen und den anderen Mitmenschen kein Unrecht tun; denn Er liebt die Ungerechtigkeit nicht und hat einst Völker auf Grund dieses Delikts vernichtet. Das Gebot des richtigen Abwiegens beinhaltet auch alle anderen Begriffe des Handelns, wie z.B. des Messens und des Wertens (vgl. dazu 42:17 und 57:25).

, auf dass ihr euch in der Waage nicht vergeht (55:8)
55:8-10-12 – Nach der Erwähnung der Erschaffung von Sonne, Mond, Sterne und alles im Universum in 55:5-6, lenkt Allah (t) unsere Aufmerksamkeit auf die Erschaffung der Erde, auf der wir leben. Er hat sie für Seine Geschöpfe so bereitet, dass sie auf ihr einen nach ihren Bedürfnissen gerechten Lebensraum finden. Hierzu ist zu bemerken, dass in diesem Versblock nicht die Menschen, sondern die Geschöpfe genannt sind, einschließlich alle Lebewesen von Pflanzen, Tieren, Insekten und Mikroorganismen. Früchte, Palmen mit Fruchthüllen, Korn auf Halmen und duftende Pflanzen sind nicht nur für die Nahrung der Menschen gemacht, sondern auch für alle Lebewesen, die sich davon ernähren. In diesem Zusammenhang müssen wir Verständnis dafür haben, dass wir unsere Umwelt, nicht verantwortungslos durch Pestizide und Insektenvernichtungsmittel zerstören dürfen.
Siehe 55:7

; so setzt das Gewicht in gerechter Weise und betrügt nicht beim Wiegen. (55:9)
Siehe 55:7

Und Er hat die Erde für die Geschöpfe bereitet (55:10)
Siehe 55:8

; auf ihr sind Früchte und Palmen mit Fruchthüllen (55:11)
Ohne Tafsir

und Korn auf Halmen und duftende Pflanzen. (55:12)
Siehe 55:8

Welche der Wohltaten eures Herrn wollt ihr beide da leugnen? (55:13)
55:13 – Nachdem Allah (t) Seine Gnadenerweise über uns im Himmel (vgl. oben 55:5-6) und unter uns auf der Erde (vgl. oben 55:8-10-12) in kurzer und prägnanter Form erwähnt hat, stellt uns nunmehr die Frage: Welche der Wohltaten eures Herrn wollt ihr beide, ihr Menschen und Dschinn – als Bewohner dieser Erde – leugnen? Mit dieser Frage werden wir gleichzeitig für unsere Undankbarkeit gegenüber dem Herrn der Welten getadelt; denn das Ignorieren der Wohltaten Allahs kann gleichbedeutend mit Undankbarkeit sein.

Er hat den Menschen aus Ton erschaffen, gleich einer Töpferware. (55:14)
55:14-15 – Hier ist die Erschaffung des ersten Menschen, Adam (a.s.) gemeint, dessen Substanz der irdische Ton ist. Die Erschaffung der Dschinn geschah dagegen aus einer rauchlosen Feuerflamme. Beide Wesen sind Bewohner dieser Erde, obwohl sie ungleicher Herkunft sind. (vgl. 3:59; 4:1; 15:26-27; 22:5 ; 32:7; 37:11; 38:71-72 und die Anmerkungen dazu).

Und die Dschinn erschuf Er aus rauchloser Feuerflamme. (55:15)
Siehe 55:14

Welche der Wohltaten eures Herrn wollt ihr beide da leugnen? (55:16)
55:16 – Die beiden in 55:14-15 (s. oben) genannten Lebewesen aus Ton und Feuer werden dann von ihrem Erhabenen Schöpfer angesprochen. Die Frage, die an sie gerichtet ist, ist keine Frage im sprachlichen Sinne, sondern eine Herausforderung, um die Wahrheit ins Tageslicht zu bringen. (vgl. 16:71; 40:81; 53:55)

(Er ist) der Herr der beiden Aufgänge und der Herr der beiden Untergänge (von Mond und Sonne). (55:17)
55:17-18 – Die beiden Aufgänge und Untergänge von Mond und Sonne verraten ihre Funktion im Universum; denn dies geschieht auf Grund der Rotation und des Umlaufs in einer für sie bestimmten Laufbahn bis zu einer bestimmten Frist und Dauer. Die herausfordernde Frage wie oben in 55:16 wird hier an die beiden Erdbewohner gerichtet. (vgl. dazu 43:38; 37:5; 70:40)

Welche der Wohltaten eures Herrn wollt ihr beide da leugnen? (55:18)
Siehe 55:17

Er hat den beiden Gewässern, die einander begegnen, freien Lauf gelassen. (55:19)
55:19-25 – Hier ist die Rede von zwei Meeren oder weiten Wasserflächen, einer süßen und einer salzigen, die durch eine “Scheidewand” (Barzach) getrennt sind, die ihre Vermischung hindert. Die Ausleger wollen in dieser Stelle einen Hinweis auf die süßen Wässer des Schatt Al-‘Arab erkennen, die nach ihrer Mündung ins Salzmeer sich noch bis auf eine weite Entfernung unvermischt erhalten. Das Hindernis beruht auf einem von Allah erschaffenen Naturgesetz. Wenn wir diese Aussage verallgemeinern, so kommen wir zum folgenden Ergebnis: Hier ist ein Hinweis auf den ständigen Wasserkreislauf auf der Erde. Das Süßwasser entsteht aus dem Salzwasser der Meere durch den Wind und die Sonnenstrahlen, wird in den Regenwolken gespeichert, und durch den Wind weit weggeweht. Es fällt dann als Regen auf die Berge und bildet Seen und gewaltige Flüsse, die überirdisch und unterirdisch strömen und die tote Erde mit Leben erfüllen. Dann fließen sie schließlich in die Meere, ohne dass sie deren Salzwasser verändern, und ohne dass das salzige Meereswasser das süße Wasser der Flüsse und Seen verändert. Außer der Reinigung der Erdatmosphäre bieten die Meere Lebensraum für die vielfältigen Meeres-Lebewesen und den günstigen Handelsweg zwischen den Erdteilen. Das alles beweist die große Gnade Allahs an die beiden Erdbewohner. (ÜB) (vgl. 11:37; 18:60; 21:30; 23:99-100; 24:45; 25:53; 27:61; 35:12; 42:32-34; 55:19; 77:25-26 und die Anmerkung dazu).

Zwischen ihnen steht eine Scheidewand, so dass sie nicht ineinander übergreifen. (55:20)
Siehe 55:19

Welche der Wohltaten eures Herrn wollt ihr beide da leugnen? (55:21)
Siehe 55:19

Perlen kommen aus beiden hervor und Korallen. (55:22)
Siehe 55:19

Welche der Wohltaten eures Herrn wollt ihr beide da leugnen? (55:23)
Siehe 55:19

Und Sein sind die hochragenden Schiffe auf dem Meer, gleich Berge. (55:24)
Siehe 55:19

Welche der Wohltaten eures Herrn wollt ihr beide da leugnen? (55:25)
Siehe 55:19

Alles, was auf (Erden) ist, wird vergehen. (55:26)
55:26-28 – Die Vergänglichkeit ist eine Eigenschaft, die zu jedem Erschaffenen gehört – auch zu allem, was auf der Erde ist. Von dieser Regel bleibt unser Herr unberührt und Sein Angesicht, d.h. Seine unendliche Existenz, bleibt bestehen; denn Er ist ewig und stirbt nicht. (vgl. dazu 2:112, 7:180; 17:110; 28:88).

Aber das Angesicht deines Herrn bleibt bestehen – des Herrn der Erhabenheit und der Ehre. (55:27)
Siehe 55:26

Welche der Wohltaten eures Herrn wollt ihr beide da leugnen? (55:28)
Siehe 55:26

Ihn bitten alle, die in den Himmeln und auf Erden sind. Er ist tagtäglich in jeglichem Einsatz. (55:29)
55:29-30 – Auf Grund ihrer Abhängigkeit von ihrem Schöpfer, sind die Geschöpfe auf die Gnadenerweisung ihres Erhalters angewiesen; deshalb bitten alle, die im Himmel und auf der Erde sind, um Seine Gabe. Zum Ausdruck “Er ist tagtäglich in jeglichem Einsatz” gibt es eine Erklärung in einem Hadith des Propheten (a.s.s.), der von Abu Ad-Darda’ geliefert wurde, und in dem der Prophet sagte: ”Zu dem Einsatz Allahs gehört, dass Er eine Sünde vergibt, eine Not beseitigt, ein Volk erhöht und ein anderes erniedrigt.“ Al-Bazzar fügte hinzu: ”… und einer Bitte entspricht.“ (Bu, Hib, Ma). (vgl. 112:1ff.)

Welche der Wohltaten eures Herrn wollt ihr beide da leugnen? (55:30)
Siehe 55:29

Bald aber werden Wir Uns um euch kümmern, ihr beiden Gewichtigen! (55:31)
55:31-36 – Die “Gewichtigen” sind die beiden Bewohner dieser Erde. Es handelt sich um die Dschinn und die Menschen, die – obwohl ihre Erschaffungssubstanz aus Ton und Feuer verschieden ist (vgl. oben 55:14-15) – durch die Erdanziehungskraft auf der Erde “anhaften” und Gewicht haben. Beide sind in Wirklichkeit auf dieser Erde “gefangen”, und sie können ihrer Abhängigkeit von der Erde nicht entweichen. Wollen sie ihre diesbezüglichen Grenzen verlassen und in die Sphäre des Himmels durchdringen, so wird dies nur durch die Macht des Herrn möglich sein, wie z.B. dies bereits geschah durch die Nachtreise und die Himmelfahrt unseres Propheten (a.s.s.) (vgl. Sura 17). Ohne die göttliche Macht, wird jeder Eindringling in die höhere Atmosphäre des Himmels von Feuer und glühender Kupfermasse getroffen und vernichtet. (vgl. ferner 6:128, 130-134) Man darf nicht naiv reagieren und argumentieren, dass die Weltraumfahrt einen Schritt in dieser Richtung erreicht hat, ohne dass den Astronauten ein Schaden entstand. Diese Gedanken werden dadurch widerlegt, dass, was die Wissenschaftler erreicht haben, nur ein kleiner Schritt im gewaltigen Universum ist, und im göttlichen Gesetz nichts ändern kann. Manche Kommentatoren haben den Ausdruck “Macht” mit der Macht des Wissens ausgelegt, das Allah (t) dem Menschen verleiht.

Welche der Wohltaten eures Herrn wollt ihr beide da leugnen? (55:32)
Siehe 55:31

O Wesen der Dschinn und der Menschen! Wenn ihr imstande seid, die Grenzen der Himmel und der Erde zu durchdringen, dann dringt hindurch. Doch ihr werdet nicht imstande sein durchzudringen, es sei denn mit der Macht (eures Herrn). (55:33)
Siehe 55:31

Welche der Wohltaten eures Herrn wollt ihr beide da leugnen? (55:34)
Siehe 55:31

Entsandt werden soll gegen euch eine lodernde Flamme aus Feuer und Kupfer; dann werdet ihr beide euch nicht zu helfen wissen. (55:35)
Siehe 55:31

Welche der Wohltaten eures Herrn wollt ihr beide da leugnen? (55:36)
Siehe 55:31

Und wenn der Himmel sich spaltet und so geworden ist wie eine Rose, gleich rotem Leder. (55:37)
55:37-38 – Am Tag des Jüngsten Gerichts verschwindet die schöne, blaue Farbe des Himmels. Die rote Farbe hier weist auf die Flammen und die Hitze hin, die durch die brennenden Himmelskörper verursacht werden, wenn sie ihrem System entweichen und gegeneinander kollidieren.

Welche der Wohltaten eures Herrn wollt ihr beide da leugnen? (55:38)
Siehe 55:37

An jenem Tage werden weder Menschen noch Dschinn nach ihren Sünden befragt. (55:39)
55:39-40 – Dies bedeutet nicht, dass die Menschen nicht für ihre Vergehen zur Rechenschaft gezogen werden. Sie werden sicherlich über alle ihre Vergehen befragt. (vgl. 15:92). Die Bedeutung dieses Absatzes ist die, dass die persönliche Verantwortlichkeit durchgesetzt wird. Ihre eigenen Glieder werden Zeugnis gegen sie ablegen (vgl. 24:24). Jeder Mensch trägt sein Kennzeichen, aus dem seine Stellung abgelesen werden kann (vgl. 7:48). Berichte ihrer Handlungen werden vorgetragen (vgl. 69:19; 18:48), und ihnen wird Gelegenheit gegeben, sich zu verteidigen (vgl. 7:53; 28:66).

Welche der Wohltaten eures Herrn wollt ihr beide da leugnen? (55:40)
Siehe 55:39

Die Schuldigen werden an ihren Merkmalen erkannt werden, und sie werden an ihren Stirnlocken und Füßen erfasst werden. (55:41)
55:41-45 – Dies ist ein Hinweis auf ihre Demütigung und Schande. Wenn die Araber die völlige Unterwerfung eines Menschen unter einen anderen ausdrücken wollten, dann sagten sie: “Seine Stirnlocke ist in seiner Hand.” (ÜB) (vgl. 96:15-16) Hier dann sehen die Schuldigen mit eigenen Augen das Höllenfeuer, das sie einst geleugnet haben. In diesem ihren Zustand werden sie keine Ruhe mehr finden, und aus der Hitze des Feuers spüren sie ständig den Durst, den sie nur mit siedend heißem Wasser erfolglos zu löschen versuchen. (vgl. 6.70).

Welche der Wohltaten eures Herrn wollt ihr beide da leugnen? (55:42)
Siehe 55:41

Das ist Dschahannam, die die Schuldigen leugnen. (55:43)
Siehe 55:41

Zwischen ihr und siedend heißem Wasser werden sie die Runde machen. (55:44)
Siehe 55:41

Welche der Wohltaten eures Herrn wollt ihr beide da leugnen? (55:45)
Siehe 55:41

Und dem aber, der sich vor der Gegenwart seines Herrn fürchtet, werden zwei Gärten zuteil sein. (55:46)
55:46-53 – In diesem Versblock handelt es sich um die bekannte Parallelität des Qur’an. D.h., dass jedesmal, wenn Allah (t) von der Belohnung der rechtschaffenen Diener im Paradies spricht (vgl. 38:49-54), berichtet Er von der Bestrafung der Ungläubigen (vgl. oben 55:41-45), und zwar aus dem Prinzip der Barmherzigkeit und der Gerechtigkeit zugleich, weil die Botschaft stets diese Eigenschaft hat: Als frohe Botschaft und als Warnung. (vgl. dazu 56:8)

Welche der Wohltaten eures Herrn wollt ihr beide da leugnen? (55:47)
Siehe 55:46

In beiden (Gärten) wachsen vielerlei Bäume. (55:48)
Siehe 55:46

Welche der Wohltaten eures Herrn wollt ihr beide da leugnen? (55:49)
Siehe 55:46

In beiden (Gärten) fließen zwei Quellen. (55:50)
Siehe 55:46

Welche der Wohltaten eures Herrn wollt ihr beide da leugnen? (55:51)
Siehe 55:46

Darin wird es von jeglicher Fruchtart zwei Arten geben. (55:52)
Siehe 55:46

Welche der Wohltaten eures Herrn wollt ihr beide da leugnen? (55:53)
Siehe 55:46

Sie ruhen auf Kissen, die mit Brokat gefüttert sind. Und die Früchte der beiden Gärten sind nahe zur Hand. (55:54)
55:54 – Hier wird die Beschreibung des herrlichen Lohnes des Paradieses fortgesetzt. (vgl. oben 55:46-53; ferner 18:31; 35:35; 37:48; 38:52; 44:54; 56:35-36).

Welche der Wohltaten eures Herrn wollt ihr beide da leugnen? (55:55)
Ohne Tafsir

Darin sind (keusche Mädchen) mit züchtigem Blick, die weder Menschen noch Dschinn vor ihnen berührt haben. (55:56)
Ohne Tafsir

Welche der Wohltaten eures Herrn wollt ihr beide da leugnen? (55:57)
Ohne Tafsir

(Es scheint) als wären sie (die Mädchen) Rubine und Korallen. (55:58)
Ohne Tafsir

Welche der Wohltaten eures Herrn wollt ihr beide da leugnen? (55:59)
Ohne Tafsir

Kann der Lohn für Güte (etwas) anderes sein als Güte. (55:60)
Ohne Tafsir

Welche der Wohltaten eures Herrn wollt ihr beide da leugnen? (55:61)
Ohne Tafsir

Und neben diesen beiden gibt es noch zwei (andere) Gärten. (55:62)
55:62-78 – Zum Schluss dieser im Stil und in der außergewöhnlichen Textgestaltung formulierten Sura erfolgt die Forstsetzung der herrlichen Beschreibung des Lohnes in 55:46-53 und 55:54. Die meisten Gelehrten erklären, dass die ersten Gärten für die Vordersten, die zweiten aber für die Gefährten zur Rechten seien. Sie stützen sich dabei auf einen Hadith des Propheten (a.s.s.). Auf der anderen Seite, wird von Ibn ‘Abbas gesagt, dass die zweiten Gärten den Glückseligen näher stehen und sie an Schönheit übertreffen. Das Dunkelgrün in 55:64 wird benutzt, um immerwährendes Leben zu beschreiben. (ÜB) (vgl. dazu 37:48; 38:52).

Welche der Wohltaten eures Herrn wollt ihr beide da leugnen? (55:63)
Siehe 55:62

(Es sind Gärten) mit dunkelgrünem Blattwerk. (55:64)
Siehe 55:62

Welche der Wohltaten eures Herrn wollt ihr beide da leugnen? (55:65)
Siehe 55:62

Darin fließen zwei Quellen, die reichlich Wasser spenden. (55:66)
Siehe 55:62

Welche der Wohltaten eures Herrn wollt ihr beide da leugnen? (55:67)
Siehe 55:62

In beiden (Gärten) sind Früchte und Dattelpalmen und Granatäpfel. (55:68)
Siehe 55:62

Welche der Wohltaten eures Herrn wollt ihr beide da leugnen? (55:69)
Siehe 55:62

Darin sind gute und schöne (Mädchen). (55:70)
Siehe 55:62

Welche der Wohltaten eures Herrn wollt ihr beide da leugnen? (55:71)
Siehe 55:62

(Es sind) Huris, wohlbehütet in Zelten. (55:72)
Siehe 55:62

Welche der Wohltaten eures Herrn wollt ihr beide da leugnen? (55:73)
Siehe 55:62

Vor ihnen haben weder Menschen noch Dschinn sie (die Mädchen) berührt. (55:74)
Siehe 55:62

Welche der Wohltaten eures Herrn wollt ihr beide da leugnen? (55:75)
Siehe 55:62

Sie ruhen auf grünen Kissen und schönen Teppichen. (55:76)
Siehe 55:62

Welche der Wohltaten eures Herrn wollt ihr beide da leugnen? (55:77)
Siehe 55:62

Segensreich ist der Name deines Herrn, des Herrn der Erhabenheit und der Ehre. (55:78)
Siehe 55:62