Einleitung
Diese Sura behandelt den Unterschied zwischen der Herrlichkeit von Allahs Wahrheit und Offenbarung, und dem falschen Glanz von dem, woran die Menschen außer Allah glauben und anbeten. Der Gedanke des Schlüsselwortes “Prunk” erscheint überall in der Sura. Allahs Offenbarung macht Seine Wahrheit klar. Diejenigen, die sich über Seine Botschaft lustig machen, ziehen nur Allahs Zorn und damit Seine Strafe auf sich. Allahs Schöpfung weist auf Seine Weisheit und Liebenswürdigkeit hin. Trotzdem sind manche Menschen gemein, indem sie einige Seiner Diener zu Seinen Teilhabern und zu Götzen machen. Das sind diejenigen, die sich in der falschen Annahme befinden, dass ihre Vorväter weiser waren als Allah (t); deshalb sind sie eher bereit zu verehren, was ihre Vorväter anbeteten, anstatt Allah anzubeten. Wenn manche Menschen es vorziehen, den Fußstapfen ihrer Vorväter zu folgen, warum akzeptieren sie dann nicht den Glauben Abrahams? Er war ein wahrer Gläubiger und lehnte die Falschheit, Götzen anzubeten, ab. Wie Glanz und Prunk, mag die Anbetung von Götzen ebenso eine glänzende Idee für ignorante Leute sein. Aber Allah (t) wird bald den Sieg für Seine Sache vollenden. Schmuckstücke sind Dinge des hiesigen Lebens, sie haben keinen Wert für das Jenseits, wie die Anbetung von Götzen. Würden die Juden ihre Herkunft zurückverfolgen, und aus der Geschichte Moses’ lernen, wieviel besser wäre es für sie. Die Überheblichkeit Pharaos wurde schließlich mit ihm beendet. Das zeigt, dass die Macht und Feierlichkeit dieser Welt nicht lange andauern kann. Allahs Plan kann nicht aufgehalten werden. Wenn die Christen zu der wahren Lehre Jesu zurückkehren würden, werden sie erfahren, dass er nicht mehr als ein Diener Allahs war. Er brachte Allahs Botschaft, um gewisse Dinge zu erklären, über welche die Parteien stritten, und er forderte seine Leute auf, nur Allah anzubeten. Aber die Streitparteien zerfielen in Uneinigkeit. Allahs Wahrheit ist gekommen, und leugnen kann nicht retten.

Ha Mim. (43:1)
43:1 – Über die Bedeutung dieser arabischen Buchstaben vgl. Erläuterung der Termini (s.u. “Alif”).

Bei dem deutlichen Buch! (43:2)
43:2-4 – Deutlich (arab.: mubin): klar für diejenigen, zu denen die Schrift herabgesandt wurde; denn sie ist in ihrer Sprache und Ausdrucksweise abgefasst. Man sagt auch, es sei gemeint: offenkundig für die Nachdenkenden. Ferner sagt man, “mubin” sei das, was die Pfade der Rechtleitung von denen des Irrtums unterscheidet und dasjenige aussondert, dessen die Umma in den religiösen Dingen bedarf. Vielleicht: Dieses Wort steht Übertragen in der Bedeutung eines Wunsches, weil zwischen dessen Bedeutung und der des Hoffens eine Wechselbeziehung gegeben ist. Somit heißt es: Wir haben die Schrift in arabischer und nicht in anderer Sprache gemacht, weil Wir den Wunsch hegten, dass die Araber sie verstehen möchten und nicht etwa sagen könnten: Wenn die Verse der Schrift nur deutlich dargelegt worden wären! Die Urschrift ist die Tafel, entsprechend dem Worte Allahs. Nein! Es ist ein preiswürdiger Qur’an, was hier verkündet wird, auf einer wohlverwahrten Tafel (Sura 85). Diese Schrift ist als Umm Al-Kitab (Mutter des Buches) bezeichnet, weil sie das Original darstellt, in welchem die Einzelschriften niedergelegt sind. Ihr werden sie zum Abschreiben entnommen. Sie ist unter den Schriften von erhöhtem Rang, weil sie sich als unnachahmliches Wunder von ihnen abhebt. (Zam, Gät) (vgl. 3:7; 12:1-2; 13:39; 26:192-196; 41:44; 42:7; 85:22 und die Anmerkung dazu).

Wahrlich, Wir haben ihn zu einem Qur’an in arabischer Sprache gemacht, auf dass ihr (ihn) verstehen mögt. (43:3)
Siehe 43:2

Und wahrlich, er ist bei Uns in der Mutterschrift hochgehoben (und) voller Weisheit. (43:4)
Siehe 43:2

Sollen Wir da die Ermahnung von euch abwenden, weil ihr ein zügelloses Volk seid? (43:5)
43:5-8 – Dieser Versblock umschreibt die gesamte Geschichte der Zeit, in der der Prophet Muhammad (a.s.s.) zum Propheten berufen wurde: Das Volk Arabiens war jahrhundertelang in Unwissenheit, Rückständigkeit und Verwahrlosung verstrickt gewesen. Plötzlich wendet sich Allah (t) ihm gnädig zu und erweckt aus seiner Mitte einen edlen Propheten. Die Stammesführer seines Volkes wenden sich jedoch feindselig gegen ihn und versuchen ihr äußerstes, ihn und seine Botschaft zurückzudrängen. Im Laufe der Zeit nimmt ihre Feindseligkeit zu, bis sie beschließen, ihn zu töten. Zu diesem Zeitpunkt wird ihnen gesagt: “Sollen Wir da die Ermahnung von euch abwenden, weil ihr ein zügelloses Volk seid?” (vgl. 10:12). Die zeitgenössische heidnische Generation in Makka wird hier daran erinnert, dass die früheren Völker, die untergingen, sehr oft mächtiger waren als sie, und dass sie durch ihren Ungehorsam Allah (t) gegenüber dasselbe Schicksal herausfordern. Die Ereignisse der Vergangenheit sind zu Gleichnissen für die Gegenwart und die Zukunft geworden. (ÜB)

Wieviele Propheten entsandten Wir schon zu den früheren Völkern! (43:6)
Siehe 43:5

Und nie kam ein Prophet zu ihnen, den sie nicht verspottet hätten. (43:7)
Siehe 43:5

Darum vertilgten Wir die, die mächtiger als diese waren, und das (abschreckende) Beispiel der Früheren ist zuvor ergangen. (43:8)
Siehe 43:5

Und wenn du sie fragst: ”Wer erschuf die Himmel und die Erde?“, werden sie sicher sagen: ”Der Erhabene, der Allwissende hat sie erschaffen“ (43:9)
43:9 – Den heidnischen Arabern waren durchaus Glaubensvorstellungen durch die Vorgeschichte Abrahams und seines Sohnes Ismael erhalten geblieben. Ursprünglich hatten die Araber an einen einzigen Gott geglaubt (vgl. 10-14; 29:61; 31:25).

, (Der) Der die Erde für euch zu einem Lager gemacht hat; und gemacht hat Er für euch Wege auf ihr, auf dass ihr dem rechten Weg folgen mögt. (43:10)
43:10 – Die Erde dient nicht nur der Bewegungsfreiheit, sondern auch der Ruhe und Entspannung. Die Wege veranschaulichen den Gedanken der Kommunikation und schließen Reisewege zu Land, zu Wasser und in der Luft ein (vgl. 27:61). Dies führt zu dem Schluss, dass die Schöpfung nicht dem Zufall sinnlos überlassen, sondern der Gesetzmäßigkeit, dem Sinn, und der Zweckmäßigkeit untergeordnet ist, und dass die Hand Allahs den Menschen bei jedem Schritt führt und über ihn verfügt. Gebirgspässe und Flüsse sind natürliche Wege, die Allah (t) auf der Erdoberfläche zur Verfügung gestellt hat. Auf die gleiche Weise hat Allah (t) die Erdoberfläche nicht einförmig erschaffen, sondern verschiedene Unterscheidungsmerkmale gesetzt, durch die verschiedene Gegenden erkennbar werden. Auch dies ist für Reisen auf der Erde notwendig. Diesen Segen kann nur jemand richtig schätzen, der die Gelegenheit hatte, in einer weiten Wüste unterwegs zu sein, wo kilometerweit kein Orientierungsmerkmal zu finden ist. Wenn wir nämlich dieses Dasein und die darin enthaltenen Gesetzmäßigkeiten studieren, wird das Herz zum Schöpfer dieses Daseins gelenkt. (ÜB) (vgl. 20:53).

Und (Er ist es) Der Wasser vom Himmel nach Maß herniedersendet, durch das Wir ein totes Land zum Leben erwecken – ebenso sollt auch ihr auferweckt werden. (43:11)
43:11 – Allah (t) sendet immer wieder Wasser vom Himmel (vgl. 15:21-22; 23:18-20). Alles Leben ist vom Wasser abhängig und stammt vom Wasser her. Der, der das Leben anfangs hervorgebracht hat, kann es wieder zurückrufen. Und Derjenige, Der Leben aus der toten Erde hervorruft, kann es am Jüngsten Tag wiederholen. Dieser Hinweis auf die Auferstehung ist ein Einschub (vgl. 35:9). Beachte den Übergang von der dritten zur ersten Person, durch den die Auferstehung als eine besondere Handlung Allahs von den gewöhnlichen Prozessen der Natur, wie sie von Allah (t) angeordnet wurden, unterschieden wird (ÜB) (vgl. 16:65-67; 22:5-7; 27:60; 30:19).
43:11 – Das Naturphänomen Regen gilt als eines der vielen Wunder Allahs, es zählt aber auch zu den wichtigsten lebenserhaltenden Faktoren auf unserem Planeten. Für frühere Völker stellte der Regen ein unerklärliches Mysterium dar, für die neue Generation und Wissenschaft eher eine Herausforderung. Angespornt durch diese Herausforderung, gelang es den Wissenschaftlern unserer Tage, das “mysteriöse” Phänomen des Regens zu erforschen und schließlich zu erklären. Diese wissenschaftlichen Erklärungen sind Beweise für die Existenz des Allmächtigen, denn die Wissenschaft bestätigt alle Qur’an-Verse über den Regen. In diesem Vers sagt Allah, dass Er das Wasser nach Maß auf die Erde herniedersendet. Dieser Begriff des “Maß” hat eine wichtige Bedeutung und wissenschaftliche Erklärung. Es zeigt die verschiedenen Charakteristika des Regens auf. Das Wort “Maß” heißt eigentlich kontinuierliche Zirkulation von Wasser. Das Regnen und die Verdampfung aus der Erde erfolgt nach einem ausgeglichenem “Maß”. Das heißt, dass immer so viel Wasser, wie vom Himmel fällt, auch auf der Erde verdampft. Die zweite Bedeutung von “Maß” erklärt, mit welcher Schnelligkeit Regen niederfällt. Regentropfen nehmen beim Niederfallen eine besondere Form an, welche wiederum eine größere Reibung durch die Atmosphäre ermöglicht. Auf diese Art und Weise wird eine sonst unvermeidliche Beschleunigung verhindert. Ohne diese besondere Form würden die Regentropfen eine Geschwindigkeit von mindestens 550 Stundenkilometern erreichen, wodurch ein enormer Schaden auf der Erde entstehen würde. Aus diesem Grund und in diesem Sinne steht im Qur’an nur das Wort “herabsenden” des Regens und nie das Wort “niederfallen”, wie wir das in der deutschen Sprache verwenden. (Res) (vgl. 50:9).

Und (Er ist es) Der alle Arten paarweise erschaffen hat und für euch Schiffe gemacht hat und Tiere, auf denen ihr reitet (43:12)
43:12-14 – Analog zu den Reittieren werden die Schiffe genannt. (vgl. 20:53; 36:36; 112:4 und die Anmerkung dazu). Nach Ansicht klassischer Kommentatoren bezieht sich dies auf Transportmittel aller Art. Die Singularform des Pronomens im arabischen Originaltext weist darauf hin, dass die Vorstellung von Transport- und Verkehrsmitteln kollektiv ausgedrückt werden soll. (ÜB) Nachdenkliche Menschen führen alles auf seinen wahren und ursprünglichen Urheber zurück, nämlich Allah (t). Dies spricht man auch als Gebet beim Besteigen und Fahren eines Fahrzeuges. (vgl. dazu den Titel: “As-Salah – das Gebet im Islam”, Islamische Bibliothek).

, so dass ihr fest auf ihrem Rücken sitzt (und) dann, wenn ihr euch fest auf sie gesetzt habt, der Gnade eures Herrn eingedenk sein mögt und sprecht: ”Preis (sei) Ihm, Der uns dies dienstbar gemacht hat, und wir wären hierzu nicht imstande gewesen. (43:13)
Siehe 43:12

Und zu unserem Herrn werden wir sicher zurückkehren.“ (43:14)
Siehe 43:12

Und aus Seinen Dienern machen sie einen Teil Seiner Selbst. Wahrlich, der Mensch ist offenkundig undankbar. (43:15)
43:15-16 – Das Wort “Diener”, das üblicherweise im Qur’an für die Gläubigen verwendet wird, wird hier ausnahmsweise für alle Menschen, gläubige wie Ungläubige, verwendet. Manche von ihnen stellen sich Söhne und Töchter Allahs vor und vergessen die wahre Lehre der gesamten Schöpfung, die auf die Einheit und Einzigartigkeit Allahs hinweist. Dies war bei den heidnischen Arabern der Fall, aber eine solche Haltung findet man auch bis in moderne Zeiten hinein. (ÜB) (vgl. 16:57-59).

Hat Er etwa Töchter von dem genommen, was Er erschaffen hat, und euch mit Söhnen ausgezeichnet? (43:16)
Siehe 43:15

Und doch, wenn einem von ihnen Kunde von dem gegeben wird, was er dem Allerbarmer zuschreibt, dann wird sein Gesicht schwarz und er erstickt vor Gram. (43:17)
43:17-20 – Dies war nicht nur auf die heidnischen Araber beschränkt, sondern war und ist bei vielen Völkern ein verbreitetes Phänomen. Ein bekanntes Beispiel ist die Marienverehrung, der eine regelrechte Verteufelung und sogar Verfolgung von Frauen seitens der Kirche gegenüberstand. Engel sind Boten und Diener Allahs und weit davon entfernt, Seine Rivalen sein zu wollen oder sich verehren zu lassen, sondern sie verehren Ihn und dienen Ihm. Sie sind Diener und Geschöpfe Allahs. Sie sind weit davon entfernt, männlich oder weiblich zu sein. (ÜB) (vgl. 6:116; 16:59).

(Kann) etwa eine, die im Glanz aufgezogen wird und im Wortstreit nicht beredt ist (die Tochter Allahs sein)? (43:18)
Siehe 43:17

Und sie machen die Engel, die Diener des Allerbarmers sind, zu weiblichen Wesen. Waren sie etwa Zeugen ihrer Erschaffung? Ihr Zeugnis wird niedergeschrieben, und sie werden befragt werden. (43:19)
Siehe 43:17

Und sie sagen: ”Hätte der Allerbarmer es gewollt, hätten wir sie nicht verehrt.“ Sie haben keinerlei Kenntnis hiervon; sie mutmaßen nur. (43:20)
Siehe 43:17

Oder haben Wir ihnen etwa ein Buch vor diesem (Qur’an) gegeben, an dem sie festhalten? (43:21)
43:21-25 – Als Argument dient hier der Brauch der Vorväter. In der Tat war das Beispiel Abrahams das beste Gegenargument gegen den überlieferten Brauch; denn Abraham (a.s.) war der gemeinsame Ahnherr sowohl der Araber als auch der Kinder Israels. In der vorislamischen arabischen Gesellschaft wählte der Mensch seine Religion nicht selbst; er übernahm sie als einen Teil des allgemeinen Systems gesellschaftlicher Verpflichtungen, die ihm durch seine Stellung in Familie und Stamm auferlegt wurden. Die Religion existierte nicht als Mittel zur Erlangung des Heils, sondern zur Bewahrung der Tradition. Somit wurde ein Mensch in eine festgelegte Beziehung zu bestimmten Gottheiten hineingeboren. (ÜB) (vgl.11:116).

Nein, sie sagen: ”Wir fanden unsere Väter auf einem Weg und wir lassen uns von ihren Fußstapfen leiten.“ (43:22)
Siehe 43:21

Und ebenso sandten Wir keinen Warner vor dir in irgendeine Stadt, ohne dass die Reichen darin gesagt hätten: ”Wir fanden unsere Väter auf einem Weg, und wir treten in ihre Fußstapfen.“ (43:23)
Siehe 43:21

(Ihr Warner) sagte: ”Wie? Auch wenn ich euch eine bessere Führung bringe als die, welche ihr eure Väter befolgen saht?“ Sie sagten: ”Wir leugnen das, womit ihr gesandt worden seid.“ (43:24)
Siehe 43:21

Also vergalten Wir es ihnen. Siehe nun, wie das Ende der Leugner war! (43:25)
Siehe 43:21

Und da sagte Abraham zu seinem Vater und seinem Volk: ”Ich sage mich von dem los, was ihr anbetet (43:26)
43:26-28 – Der Aufruf zum wahren Glauben Abrahams, den die heidnischen Araber ablehnten, war derselbe Aufruf, mit dem dereinst ihr Stammvater Abraham (a.s.) zu seinem Vater und zu seinem Volk gekommen war. Erst spätere Generationen waren von der Lehre Abrahams abgewichen. (vgl. 6:74ff.; 14:38-41; 21:51-70 und die Anmerkung dazu; für ausführliche Information über Abraham (a.s.) vgl. ferner den Titel: “Allahs Friede auf Ibrahim”, Islamische Bibliothek). Dies zeigt, dass Abraham (a.s.) nicht glaubte, dass man den Vorfahren fraglos folgen sollte, sondern man sollte zunächst durch kritische Überprüfung feststellen, ob sie dem rechten Weg folgten oder nicht. (ÜB) (vgl. 37:108-111; 100:7-8).

statt Dem, Der mich erschuf; denn Er wird mich recht leiten.“ (43:27)
Siehe 43:26

Und er machte es zu einem bleibenden Wort unter seiner Nachkommenschaft, auf dass sie darauf (zum Glauben) zurückfinden mögen. (43:28)
Siehe 43:26

Nein, aber Ich ließ sie und ihre Väter in Fülle leben, bis die Wahrheit und ein deutlicher Gesandter zu ihnen kamen. (43:29)
43:29 – Dies ist eine Bezugnahme auf die heidnischen Zeitgenossen des Propheten (a.s.s.) und den Wohlstand, den diese lange Zeit hindurch genießen durften (vgl. 21:44). Im weiteren Sinne bedeutet dieser Abschnitt, dass Allah (t) niemals ein Volk für ein Unrecht zur Rechenschaft zieht, ohne dass ihm deutlich eine Möglichkeit gegeben worden ist, zwischen Recht und Unrecht zu unterscheiden (6:131-132).

Doch als die Wahrheit zu ihnen kam, da sagten sie: ”Das ist Zauberei, und wir glauben nicht daran.“ (43:30)
43:30 – Als die heidnischen Makkaner die wunderbare Macht und Autorität nicht begreifen konnten, mit der der Prophet (a.s.s.) seine Botschaft verkündete, bezeichneten sie diesen gottgegebenen Einfluss als Zauberei.

Und sie sagten: ”Warum ist dieser Qur’an nicht zu einem angesehenen Mann aus den beiden Städten herabgesandt worden?“ (43:31)
43:31-35 – Dies sagen die heidnischen Makkaner. Vom weltlichen Standpunkt aus betrachtet, war der Prophet (a.s.s.) arm und ein Waisenkind. Warum – so dachten sie – sollte gerade er so reichlich mit geistigem Wissen und Macht ausgestattet werden? Wenn eine solche Gabe einem Menschen aus ihren Reihen zukäme, dann sollte es ihrer Ansicht nach doch einer der führenden Männer entweder in Makka oder in der fruchtbaren Gartenstadt At-Ta’if sein. (ÜB).

Sind sie es, die die Barmherzigkeit deines Herrn zu verteilen haben? Wir Selbst verteilen unter ihnen ihren Lebensunterhalt im irdischen Leben, und Wir erhöhen einige von ihnen über die anderen im Rang, auf dass die einen die anderen in den Dienst nehmen mögen. Und die Barmherzigkeit deines Herrn ist besser als das, was sie anhäufen. (43:32)
Siehe 43:31

Und wenn nicht die Menschen zu einer einzigen Gemeinde (von Ungläubigen) würden, würden Wir denen, die an den Allerbarmer nicht glauben, Dächer aus Silber für ihre Häuser geben und (ebenso) Treppen, auf denen sie hinaufsteigen können (43:33)
Siehe 43:31

, und Türen für ihre Häuser und Ruhebetten, um darauf zu liegen (43:34)
Siehe 43:31

, und Prunk. Doch all das ist nichts (anderes) als eine Versorgung für dieses irdische Leben. Und das Jenseits bei deinem Herrn ist den Rechtschaffenen (vorbehalten). (43:35)
Siehe 43:31

Und für den, der sich vom Gedenken an den Allerbarmer abwendet, bestimmen Wir einen Satan, der sein Begleiter sein wird. (43:36)
43:36-39 – Wenn der Mensch Allah (t) gegenüber gleichgültig wird, findet Satan den Weg zu ihm und beeinflusst ihn zum Übel. (vgl. 14:22, 49; 15:17; 37:5; 41:25; 43:38). Hier wechselt die Szene vom Leben in dieser Welt zum zukünftigen Leben, wo die wahren Werte wiederhergestellt werden. Da müssen die Verleiteten ihren Irrtum einsehen und wünschen, sie wären der Rechtleitung gefolgt und von ihren bösen Gefährten weit entfernt. (ÜB).

Und wahrlich, sie (die Satane) wenden sie (die Ungläubigen) vom Weg ab, jedoch meinen sie, sie seien rechtgeleitet (43:37)
Siehe 43:36

; bis zuletzt, wenn ein solcher zu Uns kommt, er (zu seinem Begleiter) sagt: ”O läge doch zwischen mir und dir die Entfernung zwischen dem Osten und dem Westen!“ Was für ein schlimmer Begleiter ist er doch! (43:38)
Siehe 43:36

Und euch soll an diesem Tage nichts nützen; denn ihr habt gefrevelt, so dass ihr die Strafe gemeinsam erleidet. (43:39)
Siehe 43:36

Kannst du etwa die Tauben hörend machen oder die Blinden rechtleiten oder den, der sich in einem offenkundigen Irrtum befindet? (43:40)
43:40 – Hier handelt es sich nicht um eine Frage im herkömmlichen Sinne, sondern um die Erklärung der Aufgabe des Propheten (a.s.s.), welche nicht darin besteht, die Tauben hörend zu machen und die Blinden auf den rechten Weg zu bringen. (vgl. 30:52-53; 35:22).

Und sollten Wir dich fortnehmen, werden Wir Uns sicher an ihnen rächen. (43:41)
43:41-43 – Die heidnischen Makkaner waren der Ansicht, dass der Prophet (a.s.s.) für sie zur Ursache ihrer Schwierigkeiten geworden war. Wenn sie ihn loswürden, so würden die Dinge zu ihrem normalen Zustand zurückkehren. Aufgrund solcher Überlegungen beratschlagten sie, wie sie ihn töten könnten. Aber selbst wenn ihre Anschläge erfolgreich gewesen wären, hätten sie doch Allahs Plan nicht unwirksam machen können, und die Strafe wäre unvermeidlich gefolgt (vgl. 8:30; 10:46).

Oder Wir werden dir zeigen, was Wir ihnen angedroht haben; denn Wir haben völlige Macht über sie. (43:42)
Siehe 43:41

Also halte denn an dem fest, was dir offenbart worden ist; denn du bist auf dem geraden Weg. (43:43)
Siehe 43:41

Und es ist wahrlich eine Ermahnung für dich und für dein Volk, und ihr werdet zur Rechenschaft gezogen werden. (43:44)
43:44-45 – Mit der Ermahnung hier ist der Qur’an gemeint, dessen Offenbarung den Rang des Propheten und seines Volkes für alle Zeiten würdig macht. Diese Ehre bringt auch eine große Verantwortung mit sich. (vgl. 5:109; 21:10). Die den Anhängern des Propheten versprochene Ehre hängt von ihrem Verhalten ab.

Und frage jene Unserer Gesandten, die Wir vor dir entsandt haben: ”Machten Wir etwa außer dem Allerbarmer Götter, denen man dienen soll?“ (43:45)
Siehe 43:44

Und wahrlich, Wir sandten Moses mit Unseren Zeichen zu Pharao und seinen Vornehmen; da sagte er: ”Ich bin ein Gesandter vom Herrn der Welten.“ (43:46)
43:46-47 – Die Verhaltensweise der Banu Quraisch in Makka gegenüber dem Propheten (a.s.s.) ist nicht anders als das, was Pharao und seine Vornehmen zur Moses’ Zeit gemacht hatten. Wer nicht aus dem Schicksal derer lernt, die Allahs Strafgericht auf sich gezogen haben, läuft dem gleichen Schicksal entgegen. (vgl. 6:109: 7:103-137; 17:101; 26:52:59 und die Anmerkung dazu).

Doch als er mit Unseren Zeichen zu ihnen kam, siehe, da lachten sie darüber. (43:47)
Siehe 43:46

Und Wir zeigten ihnen kein Zeichen, das nicht größer als das vorherige gewesen wäre, und Wir erfassten sie mit der Strafe, auf dass sie sich bekehren mögen. (43:48)
43:48 – Moses (a.s.) zeigte ihnen neun klare Zeichen (vgl. 7:133; 17:101). Jedes von ihnen war größer als das andere. (vgl. 7:172-173).

Und sie sagten: ”O du Zauberer, bete für uns zu deinem Herrn, gemäß dem, was Er dir verheißen hat; denn wir werden uns dann rechtleiten lassen.“ (43:49)
43:49-50 – Diese Anrede ist sowohl ein Spott, als auch eine Herausforderung. Trotz ihres Unglaubens hatten sie Angst, und um die Plagen zu einem Ende zu bringen, versprachen sie, Allah (t) zu gehorchen. Sobald jedoch eine bestimmte Plage zu Ende war, fielen sie wieder in ihren Ungehorsam zurück. (ÜB) (vgl. 7:133-135).

Doch als Wir die Strafe von ihnen nahmen, siehe, da brachen sie ihr Wort. (43:50)
Siehe 43:49

Und Pharao ließ unter seinem Volk ausrufen: ”O mein Volk, gehören mir nicht das Königreich von Ägypten und diese Ströme, die mir zu Füßen fließen? Könnt ihr denn nicht sehen? (43:51)
43:51-52 – Der Pharao erhebt den Anspruch auf seinen vergänglichen Herrschaftsbereich, während in Wirklichkeit die Herrschaft über Himmel und Erde – einschließlich Ägypten – Allah (t) allein gehört. Pharao prahlte mit dem Wasser, das reichlich unter seinen Füßen floss, und im Wasser war das Ende seiner Herrschaft. (vgl. 20:27-28). Mit ähnlichem Einwand begegneten die Banu Quraisch dem Propheten Muhammad (a.s.s.).

Oder bin ich nicht besser als dieser da, der verächtlich ist und sich kaum verständlich ausdrücken kann? (43:52)
Siehe 43:51

Warum sind ihm dann nicht Armbänder aus Gold angelegt worden oder (warum sind dann nicht) Engel mit ihm im Geleit gekommen?“ (43:53)
43:53-54 – Goldene Armbänder und Ketten gehörten zur Königswürde und Herrschaft. So verlangte Pharao, dass Moses (a.s.) auch zum Beweis seiner Macht in goldenem Schmuck und mit einem Gefolge von Engeln erscheint. Beweise ähnlicher Art hatten auch Banu Quraisch in Makka vom Propheten Muhammad (a.s.s.) verlangt. (vgl. 7:136; 26:52:59 und die Anmerkung dazu).

So verleitete er sein Volk zur Narrheit, und sie gehorchten ihm. Sie waren wahrlich ein frevelhaftes Volk. (43:54)
Siehe 43:53

Nachdem sie Uns erzürnt hatten, nahmen Wir Vergeltung an ihnen und ertränkten sie allesamt. (43:55)
Ohne Tafsir

Alsdann machten Wir sie zu etwas Vergangenem und zu einem Beispiel für die Späteren. (43:56)
Ohne Tafsir

Und wann immer die Rede von dem Sohn der Maria ist, siehe, dann bricht dein Volk darüber in Geschrei aus (43:57)
43:57-60 – Jesus (a.s.) war ein Mensch und ein Prophet der Kinder Israels. Einige Kirchen verehrten ihn als “Gott” oder als “Sohn Gottes”. (vgl. 21:98). Die heidnischen Araber betrachteten Jesus (a.s.) als in derselben Kategorie wie ihre Götzen und wollten nicht einsehen, wieso ein fremder Kult oder ein fremder Gott besser angesehen werden sollte als ihre eigenen Götzen.

; und sie sagen: ”Sind unsere Götter besser oder er?“ Sie erwähnen das vor dir nur aus Widerspruchsgeist. Nein, sie sind wahrlich ein streitsüchtiges Volk. (43:58)
Siehe 43:57

Er war nur ein Diener, dem Wir Gnade erwiesen hatten, und Wir machten ihn zu einem Beispiel für die Kinder Israels. (43:59)
Siehe 43:57

Und wenn Wir es wollten, könnten Wir aus euren Reihen Engel hervorgehen lassen, (um euch) auf Erden zu ersetzen. (43:60)
Siehe 43:57

Und wahrlich, er (Jesus) ist ein Vorzeichen der Stunde. So bezweifelt sie nicht, sondern folgt Mir. Das ist ein gerader Weg. (43:61)
43:61-62 – Und er, nämlich Jesus, ist eine Kunde der Stunde des Jüngsten Gerichts; denn sein Erscheinen oder sein Herabkommen vom Himmel gehören zu den Vorzeichen der Stunde, durch welche deren Nahen kundgegeben wird. Oder Jesus ist deshalb eine Kunde der Stunde, weil er durch die Auferweckung von Toten gezeigt hat, dass Allah die Macht hat, am Tage des Jüngsten Gerichtes die Toten auferstehen zu lassen. In einem Hadith heißt es: Jesus wird über einen Bergpass namens Afiq ins heilige Land herabkommen und in der Hand einen Speer tragen, mit dem er den falschen Propheten (Ad-Dadschdschal) töten wird. Er wird dann nach Jerusalem kommen, wenn die Bewohner gerade das Frühgebet verrichten. Der Vorbeter wird angesichts der Erscheinung Jesu zurücktreten wollen, aber Jesus wird ihm den Vortritt lassen und hinter ihm nach der Schari‘a Muhammads das Gebet verrichten. Hierauf wird er die Schweine töten, das Kreuz zerschlagen, die Kirchen und Tempel zerstören und die Christen, soweit sie nicht den rechten Glauben an ihn haben, töten. (Baid, Gät)

Und lasst euch nicht von Satan abwenden. Gewiss, er ist euer offenkundiger Feind. (43:62)
Siehe 43:61

Und als Jesus mit klaren Beweisen kam, sagte er: ”Wahrlich, ich bin mit der Weisheit zu euch gekommen, und um euch etwas von dem zu verdeutlichen, worüber ihr uneinig seid. So fürchtet Allah und gehorcht mir. (43:63)
43:63 – Jesus, der Prophet Allahs, kam, um die zerstrittenen Sekten der Kinder Israels zu vereinigen, und seine wahre Lehre war dieselbe wie das, was in erweiterter Form im Islam gelehrt wird. Er erhob nicht den Anspruch, Gott zu sein. Warum sollten dann auch die Christen nicht der Lehre der Einheit folgen statt ihrer überlieferten Gewohnheit?

Wahrlich, Allah allein ist mein Herr und euer Herr. Darum dient Ihm. Das ist ein gerader Weg.“ (43:64)
43:64-65 – In den Versen 43:26-28 wird an die heidnischen Araber appelliert, dass der Islam eigentlich ihre eigene Religion ist, die Religion ihres Vorfahren Abraham (a.s.). In den Versen 43:46-54 werden die Juden darauf aufmerksam gemacht, dass der Islam dieselbe Religion ist wie die, die ihr Prophet Moses (a.s.) lehrte, und dass sie nicht ihren Führern erlauben sollten, sie zum Narren zu halten. In den Versen 43:57-65 wird an die Christen appelliert, dass der Islam dieselbe Religion ist wie die, die Jesus (a.s.) lehrte, und dass sie ihre sektiererische Haltung aufgeben und der universalen Religion folgen sollten, die den rechten Weg weist. (ÜB) (vgl. 3:50-51; 4:171-172; 5:17, 72, 116-117; 19:34-37 und die Anmerkung dazu).

Doch die Parteien wurden dann untereinander uneinig; wehe dann denen, die freveln, vor der Strafe eines schmerzlichen Tages! (43:65)
Siehe 43:64

Sie warten nur darauf, dass die Stunde plötzlich über sie kommt, ohne dass sie es merken. (43:66)
43:66-73 – Die Stunde des Jüngsten Gerichts kann jeden Augenblick unerwartet einschlagen. (vgl. 5:66; 7:19; 12:107). Das Wort “Diener”, das im Qur’an manchmal für alle Menschen verwendet wird, gilt hier nur für die “Gläubigen”. In diesem Versblock handelt es sich um die bekannte Parallelität des Qur’an. D.h., dass jedesmal, wenn Allah (t) von der Belohnung der rechtschaffenen Diener im Paradies spricht (vgl. 38:49-54), berichtet Er von der Bestrafung der Ungläubigen (vgl. unten 43:74-80), und zwar aus dem Prinzip der Barmherzigkeit und der Gerechtigkeit zugleich, weil die Botschaft stets diese Eigenschaft hat: Als frohe Botschaft und als Warnung.

Die Freunde werden an jenem Tage einer des anderen Feind sein, außer den Gottesfürchtigen. (43:67)
Siehe 43:66

”O Meine Diener, keine Furcht soll euch an diesem Tage bedrücken, noch sollt ihr traurig sein (43:68)
Siehe 43:66

; ihr, die ihr an Unsere Zeichen glaubtet und (Uns) ergeben wart. (43:69)
Siehe 43:66

Tretet in das Paradies ein, ihr und eure Gattinnen, (und seid) glückselig!“ (43:70)
Siehe 43:66

Schüsseln aus Gold und Becher werden unter ihnen kreisen, und darin wird alles sein, was die Herzen begehren und (woran) die Augen sich ergötzen – ”Und ewig werdet ihr darin verweilen. (43:71)
Siehe 43:66

Und dies ist das Paradies, zu dessen Erben ihr berufen wurdet um dessentwillen, was ihr zu tun pflegtet. (43:72)
Siehe 43:66

Darin gibt es für euch Früchte in Mengen, von denen ihr essen könnt.“ (43:73)
Siehe 43:66

Wahrlich, die Sünder werden ewig in der Strafe der Dschahannam verharren (43:74)
43:74-80 – Malik ist der Name des Engels, der die Wache über das Höllenfeuer (Dschahannam) hält. Hier wird Bezug genommen auf die jahrhundertelange christliche Kontroverse zu der Frage, ob Jesus “Gottes Sohn” sei oder nicht (vgl. unten 43:81ff.). Diese Kontroversen wurden oft durch unbewusste Entlehnungen einiger christlicher Denker aus antiken Kulten und Vorstellungen beeinflusst, die anfangs von unitarischen Theologen wie Arius, dem Patriarchen von Alexandria (etwa 280-336 n.Chr.) bekämpft wurden. Beim Konzil von Nicäa (325 n.Chr.) wurden jedoch die Arianischen Lehren, die bis dahin von der überwiegenden Mehrheit der Christen geteilt wurden, als häretisch verurteilt, und die Lehre von der Göttlichkeit Christi wurde im sogenannten Nicäischen Glaubensbekenntnis als Grundlage des christlichen Glaubens formuliert. (ÜB) (vgl. 6:128; 20:74; 40:12; ferner den Titel: “Allahs letzte Botschaft”, Islamische Bibliothek).

; sie wird für sie nicht gemildert werden, und sie werden in ihr von Verzweiflung erfasst werden. (43:75)
Siehe 43:74

Nicht Wir taten ihnen Unrecht, sondern sie selbst taten (sich) Unrecht. (43:76)
Siehe 43:74

Und sie werden rufen: ”O Malik, lass deinen Herrn ein Ende mit uns machen!“ Er wird sprechen: ”Ihr müsst bleiben.“ (43:77)
Siehe 43:74

Wir brachten euch gewiss die Wahrheit, jedoch die meisten von euch verabscheuten die Wahrheit. (43:78)
Siehe 43:74

Oder haben sie sich für einen Plan entschlossen? Nun, auch Wir haben Uns entschlossen. (43:79)
Siehe 43:74

Oder meinen sie etwa, dass Wir nicht hören, was sie geheimhalten und was sie besprechen? Doch, und Unsere Boten bei ihnen schreiben es auf. (43:80)
Siehe 43:74

Sprich: ”Hätte der Allerbarmer einen Sohn, so wäre ich der erste, der (ihn) angebetet hätte.“ (43:81)
43:81-83 – Damit ist der Prophet Muhammad (a.s.s.) angesprochen, und zwar in Bezug auf die Vorstellung der Christen und Götzendiener. Ein gottesfürchtiger Mensch hat gegen den Willen Allahs nichts einzuwenden, in welcher Form auch immer. Es muss sich jedoch um die Wahrheit handeln. (vgl. 6:100; 7:54; 112:1ff.).

Gepriesen sei der Herr der Himmel und der Erde, der Herr des Thrones, Der frei ist von all dem, was sie behaupten. (43:82)
Siehe 43:81

So lass sie sich in eitler Rede ergehen und sich vergnügen, bis sie ihrem Tag begegnen, der ihnen angedroht wird. (43:83)
Siehe 43:81

Und Er ist der Gott im Himmel und der Gott auf Erden, und Er ist der Allweise, der Allwissende. (43:84)
43:84-85 – Was auch immer im Himmel und auf der Erde ist, seien es Propheten, Engel, Dschinn, Sterne oder Planeten, sie alle sind Seine gehorsamen Geschöpfe. In dieser Welt mag der Mensch andere zu Freunden und Beschützern nehmen, aber nach dem Tode wird er Allah (t) allein gegenüberstehen und nur Ihm Rechenschaft über seine Taten ablegen. (vgl. 30:38).

Segensreich ist Er, Dessen das Königreich der Himmel und der Erde ist und all das, was zwischen beiden ist; und bei Ihm ruht die Kenntnis der Stunde, und zu Ihm sollt ihr zurückgebracht werden. (43:85)
Siehe 43:84

Und diejenigen, die sie statt Seiner anbeten, haben kein Fürspracherecht, mit Ausnahme dessen, der die Wahrheit bezeugt, und sie wissen Bescheid. (43:86)
43:86 – Dies bezieht sich auf vergötterte Menschen, insbesondere auf Jesus.

Und wenn du sie fragst: ”Wer erschuf sie?“ werden sie sicher sagen: ”Allah.“ Wie lassen sie sich da (von Ihm) abwenden? (43:87)
43:87-88 – Mit “du” ist unser Prophet (a.s.s.) gemeint, der die Botschaft der Wahrheit verkündet, und mit “sie” sind die Banu Quraisch in Makka gemeint, unter denen er aufwuchs und den Ruf besonderer Zuverlässigkeit erwarb. (vgl. 10:3, wo die Vorstellung von der “Fürsprache” ausführlich erläutert wird). (vgl. ferner 31:25; 39:38).

Und seine Aussage (lautet): ”O mein Herr! Dies ist ein Volk, das nicht glauben will.“ (43:88)
43:88 – Der Prophet (a.s.s.) war über die Banu Quraisch sehr besorgt. (vgl. 18:6). Hier wird er aufgefordert, sie eine Zeitlang sich selbst zu überlassen; denn die Wahrheit wird sich bald durchsetzen. Der Prophet soll ihnen vergeben im Dialog und in der Behandlung. Denn bald werden sie ihre schlechten Taten bereuen und ihre widerspenstige Haltung aufgeben. Und tatsächlich die Wahrheit siegte, und viele Menschen im Osten und Westen traten scharenweise zum Glauben Allahs über, genauso wie es in der Sura 110 steht.
Siehe 43:87

Darum wende dich von ihnen ab und sprich: ”Frieden!“ Und bald werden sie es wissen. (43:89)
43:89 – Mit diesem eindrucksvollen Satz und mit dem Wort des Friedens endet diese großartige Sura. Die Widersacher des Propheten (a.s.s.) unter den Banu Quraisch in Makka (vgl. oben 43:88) werden bald erfahren, dass die Verheißung Allahs die volle Wahrheit ist. (vgl. 25:63).