Einleitung
Diese Sura erzählt die Geschichte eines Gläubigen unter Pharaos Leuten, der Allahs Botschaft annahm und über das Jenseits nachdachte; sie bezieht sich auch auf den Vergebenden. Also Kern des Themas ist der Glaube, der vom Standpunkt einer einzelnen Person betrachtet wird. Wir beginnen nun mit einer Serie von sieben Suren, die mit den arabischen Buchstaben “Ha” und “Mim” beginnen. Sie wurden eine nach der anderen in der späten makkanischen Periode offenbart. All diese Suren behandeln den Unterschied zwischen Glauben und Unglauben, Annahme der Offenbarung oder Ablehnung derselben, Gut und Böse, Wahrheit und Lüge. Glaube an Allah; denn Er ist der Allwissende und Allmächtige. Er verzeiht deine Fehler, wenn du Ihn darum bittest, und ist der Ewige, Gerechte. Diejenigen, die Böses tun und es nicht bereuen, werden eine schmerzvolle Strafe erhalten. Diejenigen, die die Wahrheit ablehnen, täuschen nur sich selbst. Alle Geschöpfe Allahs preisen Ihn, deshalb bete nur Ihn an. Am Tage des Jüngsten Gerichts wird Allah (t) dir Sein endgültiges Urteil gemäß deiner Taten verkünden. Selbst die Geschichte beweist die furchtbaren Schicksale derer, die Allah (t) ablehnten. Der mächtige Pharao wies überheblich Allahs Botschaft zurück. Allah bestrafte ihn. Ein bescheidener Gläubiger an Pharaos Hof unterstützte die Wahrheit und wies seine Leute an, Allah zu gehorchen. Sie hörten nicht auf ihn. Er wurde gerettet; somit überdauerte der Glaube, den er verteidigte. Leute, die für Allahs Sache kämpfen, werden Seine Gnade und Hilfe jederzeit finden. Sei nicht hochmütig. Der Tag des Jüngsten Gerichts wird bestimmt kommen. Allah (t) schenkt das Leben und lässt sterben, bereite dich deshalb auf den Tod vor. Streite nicht über die Zeichen deines Herrn, sondern lerne von ihnen und von der Geschichte der Vergangenheit. Lerne von der Geschichte der ‘Ad und Thamud.

Ha Mim. (40:1)
40:1 – Über die Bedeutung dieser arabischen Buchstaben vgl. Erläuterung der Termini (s.u. “Alif”).

Die Offenbarung des Buches stammt von Allah, Dem Erhabenen, Dem Allwissenden (40:2)
40:2 – Ganz schlicht und einfach (wie in 39:1-2) startet diese Sura. Allah ist der Urheber dieser Schrift. Damit ist dieses Buch – der Qur’an – kein Produkt eines sterblichen Schriftstellers, sondern die volle Wahrheit, die Der Erhabene und Allwissende zum Segen der Menschheit offenbarte.

, Dem die Sünde Vergebenden und die Reue Annehmenden, Dem Strengen in der Bestrafung, Dem Besitzer der Gnadenfülle. Es ist kein Gott außer Ihm. Zu Ihm ist die Heimkehr. (40:3)
40:3 – Allah (t), Der dieses Buch offenbart hat, ist der Gafir (Der Vergebende), nach Dem diese Sura genannt ist. Er ist Der, Der sowohl alle Sünden vergibt als auch jede Reue annimmt, wenn diese aufrichtig ist. Er wendet Sich dem Reumütigen zu und gibt ihm die Möglichkeit zur Umkehr. Dies geschieht ohne Fürsprache von “Heiligen” und “Vermittlern”, wie die Kirchenväter es behaupten.

Niemand streitet über die Zeichen Allahs, außer denen, die ungläubig sind. Lass dich darum von ihrem Hin- und Herziehen im Lande nicht täuschen. (40:4)
40:4 – Wenn wir ein schönes Haus bewundern, so gehen wir davon aus, dass hinter diesem Werk die Hand eines guten Architekten bzw. Baumeisters steckt. Wenn wir in den Himmel hinaufschauen und sehen, wie das Universum ohne Stützpfähle aufgebaut ist, dann müssen wir zugeben, dass hinter diesem gewaltigen Bau die Hand des Allmächtigen Schöpfers steckt. Genauso sehen wir Seine Schöpfung auf der Erde, auf der wir leben: Versorgung durch reichliche Nahrung und reines Wasser, schöne Natur, mannigfache Farben und wunderschöne Gestalten von Lebewesen. All diese sind Allahs Zeichen, über die niemand streiten darf. Die Gelehrten sagen, dass Allah (t) uns Menschen zwei große Zeichen gegeben hat: Ein Lesebuch, den Qur’an, und ein Bilderbuch, d.h. Seine Schöpfung, die wir “Natur” nennen. (vgl. 3:196 und die Anmerkung dazu).

Vor ihnen leugneten das Volk Noahs und die Verbündeten nach ihnen. Und jedes Volk hat sich vorgenommen, seinen Gesandten zu ergreifen, und sie stritten mit Falschheit, um die Wahrheit damit zu widerlegen. Dann erfasste Ich sie, und wie war Meine Strafe! (40:5)
40:5-6 – Den makkanischen Götzendienern war die Geschichte des Volkes Noahs und die der Verbündeten Scharen bekannt. Damit bringt der Qur’an eine immer wiederkehrende Wahrheit zum Ausdruck, nämlich die Wirklichkeit der Auseinandersetzung zwischen Glauben und Unglauben. (vgl. 13:32; 38:11-13; 39:71).

Und somit wurde das Wort deines Herrn gegen die Ungläubigen fällig, dass sie die Bewohner des Feuers seien. (40:6)
Siehe 40:5

Diejenigen, die den Thron tragen, und die, die ihn umringen, preisen das Lob ihres Herrn und glauben an Ihn und erbitten Vergebung für jene, die gläubig sind: ”Unser Herr, Du umfasst alle Dinge mit Barmherzigkeit und Wissen. Vergib darum denen, die bereuen und Deinem Weg folgen, und bewahre sie vor der Strafe der Al-Dschahim. (40:7)
40:7-9 – vgl.7:54; 39:75 und die Anmerkung dazu. Das Zusammentreffen mit den gläubigen Eltern, Ehepartnern und Nachkommen ist ein Ausdruck der Verbundenheit und Einheit unter ihnen im irdischen Leben. Die Gefährten des Guten, ihre Lieben und Angehörigen haben an deren Glück teil, wenn sie nur versuchen, denselben Weg zu gehen. Allahs Gnade wirkt nämlich für alle. (vgl. 13:23; 38:50; 52:21).

Unser Herr, und lass sie eintreten in das Paradies von Eden, das Du ihnen verheißen hast, wie auch jenen ihrer Väter und ihrer Frauen und ihrer Kinder, die rechtschaffen sind. Gewiss, Du bist der Erhabene, der Allweise. (40:8)
Siehe 40:7

Und bewahre sie vor dem Übel; denn, wen Du an jenem Tage vor Übel bewahrst – ihm hast Du wahrlich Barmherzigkeit erwiesen. Und das ist der gewaltige Gewinn.“ (40:9)
Siehe 40:7

Wahrlich, den Ungläubigen wird zugerufen: ”Allahs Widerwille (gegen euch) ist größer als euer eigener Widerwille gegen euch selbst, als ihr zum Glauben aufgerufen wurdet und im Unglauben verharrtet.“ (40:10)
40:10 – Den Ungläubigen wird zugerufen an einem Tag, an dem es kein “wenn” und “aber” gibt. Nun stehen die Ungläubigen vor der Realität, wenn es für sie zu spät ist. Sie können nichts wiedergutmachen, was sie im irdischen Leben begangen haben. Für sie wird die Lage schrecklich sein; denn Allahs Widerwille gegen sie kann nicht angemessen werden mit ihrem Widerwillen, den sie gegen sich selbst unternommen haben. Den Schaden, den sie verursacht haben, müssen sie selbst tragen. (vgl. 1:7; 23:99-100 und die Anmerkung dazu).

Sie werden sagen: ”Unser Herr, Du hast uns zweimal sterben lassen und uns zweimal lebendig gemacht, und wir bekennen unsere Sünden. Ist da nun ein Weg, um zu entkommen?“ (40:11)
40:11-12 – Allah (t) meint mit dem zweimaligen Versetzen in den Zustand eines Toten, dass Er sie zunächst vor der Geburt als Tote erschaffen hat und dass Er sie dann nach Ablauf ihrer Lebensfrist sterben ließ. Mit den Belebungen meint Er die erste Belebung bei der Geburt und die Wiederbelebung bei der Auferstehung. Eine Stütze für diese Auslegung ist in erster Linie Allahs Wort (vgl. 2:28). (Zam, Gät) (vgl. ferner 2:28; 6:27f, 128; 23:99-100; 32:12; 39:45 und die Anmerkung dazu).

”Dies ist so, weil ihr ungläubig bliebt, als Allah allein angerufen wurde; doch als Ihm Götter zur Seite gesetzt wurden, da glaubtet ihr. Die Entscheidung liegt allein bei Allah, dem Hohen, dem Großen.“ (40:12)
Siehe 40:11

Er ist es, Der euch Seine Zeichen zeigt und euch die Mittel zum Unterhalt vom Himmel hinabsendet; doch keiner außer dem lässt sich ermahnen, der sich bekehrt. (40:13)
40:13-14 – Damit sind die Menschen allgemein angesprochen. Die Zeichen Allahs sind in allen Dingen sichtbar: in den Himmelskörpern, im Wechsel von Tag und Nacht, in Regen, Donner und Blitz und in jedem winzigen Teilchen jeder Materie. (vgl. 9:33; 39:2 und die Anmerkung dazu).

Ruft denn Allah in lauterem Gehorsam Ihm gegenüber an, und sollte es auch den Ungläubigen zuwider sein. (40:14)
Siehe 40:13

(Er ist) der Erhabene über alle Rangstufen, der Herr des Thrones! Nach Seinem Geheiß sendet Er das offenbarte Wort demjenigen Seiner Diener, dem Er will, auf dass er vor dem Tag der Begegnung warne (40:15)
40:15 – Allah (t) ist Hocherhaben und noch erhabener als jeden Rang, den wir Menschen uns vorstellen können. Er ist der Einzigheiliger und der Ursprung aller Ehre. (vgl. 7:54). Er ist ferner der Herr und Herrscher über die Erde und über das gesamte Universum. (vgl. 10:3;13:2; 20:5). Gemäß Seinem Befehl kommt die Offenbarung mit der Rechtleitung und der frohen Botschaft hernieder, um die Menschen vor den fatalen Folgen ihrer Gleichgültigkeit zu warnen. Die Erwählung eines Menschen zum Empfänger der Offenbarung erfolgt aus Seinem Hoheitsbeschluss, gegen den es keine Beanstandung gibt. Denn Allah (t) erteilt diese Ehre entsprechend Seinem eigenen vollkommenen Willen und Plan, den niemand in Frage stellen kann; denn Er ist der Ursprung aller Ehre, Würde und Autorität. (vgl. 16:2; 17:85 und die Anmerkung dazu).

, dem Tage, an dem sie ohne Versteck zu sehen sind und nichts von ihnen vor Allah verborgen bleibt. Wessen ist das Königreich an diesem Tage? (Es ist) Allahs, des Einzigen, des Allbezwingenden. (40:16)
40:16-17 – Hier mag die Erwähnung eines historischen Ereignisses angebracht sein: Als der Samanidenherrscher Nasr Ibn Ahmad (301-331 nach der Hidschra) Naisapur einnahm, hielt er eine Gerichtssitzung ab. Nachdem er den Thron bestiegen hatte, wünschte er, dass die Sitzung durch eine Qur’an-Rezitation eröffnet würde. Ein älterer gottesfürchtiger Mann trat vor und rezitierte gerade diese Sure. Als er an diesem Vers anlangte, wurde Nasr von Ehrfurcht ergriffen; er stieg zitternd von seinem Thron herab, warf sich nieder und sagte: ”Mein Herr, Dir gehört das Reich, nicht mir!“ (ÜB) (vgl. 16:77).

Heute wird jedem vergolten werden, was er verdient hat. Heute gibt es keine Ungerechtigkeit! Wahrlich, Allah ist schnell im Abrechnen. (40:17)
Siehe 40:16

Und warne sie vor dem immer näher kommenden Tag, da die Herzen voll innerer Trauer zur Kehle emporsteigen werden. Die Ungerechten werden weder einen vertrauten Freund noch einen Fürsprecher haben, auf den gehört werden könnte. (40:18)
40:18-20 – Der verheißene Tag rückt immer näher, und im Laufe der Zeit wird der Abstand zu ihm immer kürzer, d.h., dass die Menschen in unserer Zeit viel näher zu ihm stehen, als diejenigen, die vor eintausend Jahren lebten. Ist dies kein Grund zur Sorge um unsere Lage, in der sich die Menschen achtlos und gleichgültig das irdische Leben ohne Maß in “Saus” und “Braus” verbringen? Im Qur’an wird den Menschen immer wieder nahegelegt, dass die Auferstehung nicht weit entfernt ist, sondern immer näherrückt. (vgl. 16:1; 21:1; 54:1; 53:57). Die Kehle ist der Sitz der Stimme; und wenn die Herzen emporsteigen, so blockieren sie die Stimme und lassen die Worte im Gedanken dieses schrecklichen Tages ersticken. Wenn es soweit ist, dann wird es weder Rettung durch einen vertrauten Freund, noch Fürsprache vor dem Erhabenen geben. (vgl. 10:3). Am verheißenen Tag wird Allah (t) über sie richten; denn Er ist der beste Richter. Vor Ihm bleibt nichts verborgen; denn Er hat alles registriert, auch dann, wenn dies in der Form von Verräterei der Blicke und von allem, was die Herzen verbergten.

Er kennt die Verräterei der Blicke und alles, was die Herzen verbergen. (40:19)
Siehe 40:18

Und Allah richtet in Gerechtigkeit; diejenigen aber, die sie an Seiner Statt anrufen, können nicht richten. Wahrlich, Allah ist der Allhörende, der Allsehende. (40:20)
Siehe 40:18

Sind sie denn nicht im Lande umhergezogen, so dass sie schauen konnten, wie das Ende derer war, die vor ihnen lebten? Diese waren viel mächtiger als sie und hinterließen mehr Spuren im Land. Und doch erfasste sie Allah um ihrer Sünden willen, und sie hatten keinen, der sie vor Allah hätte schützen können. (40:21)
40:21 – Die makkanischen Götzendiener waren ein Volk, das ständig zwischen dem Süden und dem Norden umherreiste, um Handel im Sommer und im Winter zu betreiben (vgl. Sura 106). Sie haben bestimmt während ihrer Reisen die Ruinen der vergangenen Geschlechter gesehen. Die Frage hier ist nur als Vorhaltung zu verstehen (vgl. 30:9). Denn diejenigen Völker, die untergegangen waren, waren mächtiger als diese Makkaner selbst.

Das geschah, weil ihre Gesandten zu ihnen mit deutlichen Zeichen kamen, sie aber nicht glaubten; darum erfasste sie Allah. Wahrlich, Er ist Stark und streng im Strafen. (40:22)
ohne Tafsir

Und wahrlich, Wir entsandten Moses mit Unseren Zeichen und mit einer klaren Machtbefugnis (40:23)
40:23 – Über andere Einzelheiten zur Mosesgeschichte vgl. 2:49-61; 5:20-26; 7:103-162; 10:75-92; 18:60-82; 20:9-98; 26:10-68, 52:59; 28:3-44 und die Anmerkung dazu).

zu Pharao und Haman und Korah; jedoch sie sagten: ”(Er ist nichts anderes als) ein Zauberer, ein Betrüger.“ (40:24)
40:24 – Pharao steht für Selbstherrlichkeit, Grausamkeit und nackte Gewaltanwendung (vgl. 28:38-39). Haman war der Minister des Pharao (vgl. 28:6; 28:38), ein Schmeichler, der jedem Mächtigen nach dem Mund redete. Korah war außerordentlich reich, nutzte aber sein Eigentum zu eigennützigen Zwecken und Hochmut gegenüber den Armen (vgl. 26:52:59; 28:76-81).

Und als er zu ihnen mit der Wahrheit von Uns kam, da sagten sie: ”Tötet die Söhne derer, die mit ihm glauben, und lasst ihre Frauen am Leben.“ Doch der Anschlag der Ungläubigen ist völlig fehlgegangen. (40:25)
40:25 – Hier sind die Kinder Israels gemeint (vgl. 28:4-6). Dieser Befehl sollte Moses (a.s.) und seine Anhänger so ängstigen, dass sie aus Furcht von ihrer Überzeugung Abstand nehmen sollten. (vgl. 26:52:59 und die Anmerkung dazu).

Und Pharao sagte: ”Lasst mich, ich will Moses töten; und lasst ihn seinen Herrn anrufen. Ich fürchte, er könnte sonst euren Glauben ändern oder Unheil im Land stiften.“ (40:26)
40:26 – Dies sagt Pharao zu seinen Beamten. In diesem Satz versucht der Pharao den Eindruck zu erwecken, als ob ihn jemand daran hindern wollte, Moses (a.s.) zu töten. Dieses Ereignis fand statt, als Moses (a.s.) mit seinem Auftrag dem Pharao gegenübertrat und ihm seine Botschaft verkündete (vgl. 20:57, 63). Die Bedenken des Pharao haben sich insofern bestätigt, dass einige Ägypter später ihren Königskult und ihren Götzendienst aufgaben und an den Herrn von Aaron und Moses glaubten (vgl. 20:70:73; 26:52:59).

Und Moses sagte: ”Ich nehme meine Zuflucht zu meinem Herrn und eurem Herrn vor jedem Überheblichen, der nicht an den Tag der Abrechnung glaubt.“ (40:27)
40:27 – Der Zusammenhang, in dem diese Geschichte im Qur’an wiedergegeben wird, zeigt, dass dies auch die Antwort des Propheten Muhammad (a.s.s.) ist, als die Ungläubigen ohne jede Rücksicht auf den Tag des Jüngsten Gerichts, an dem sie zur Rechenschaft gezogen werden, ihn töten wollen. (ÜB) (vgl. 20:49-50; 26:52:59 und die Anmerkung dazu).

Und es sagte ein gläubiger Mann von den Leuten Pharaos, der seinen Glauben geheimhielt: ”Wollt ihr einen Mann töten, weil er sagt: »Mein Herr ist Allah«, obwohl er mit klaren Beweisen von eurem Herrn zu euch gekommen ist? Wenn er ein Lügner ist, so lastet seine Lüge auf ihm; ist er aber wahrhaftig, dann wird euch ein Teil von dem treffen, was er euch androht. Wahrlich, Allah weist nicht dem den Weg, der maßlos (und) ein Lügner ist. (40:28)
40:28-29 – Die Identität des gläubigen Mannes ist nicht bekannt. Aus dem Wortlaut kann man annehmen, dass er entweder der Verwandtschaft des Pharaos oder dem hohen Stab im Palast angehörte. (vgl. 7:107-117, 130-133; 17:101-102; 20:56-73; 28:20; 36:20-27). Die Aussage dieses Mannes ist eine allgemeingültige Erklärung zu allen Zeiten, d.h.: wer lügt, der trägt selbst die fatalen Folgen seiner Lüge, denn “Allah weist nicht dem den Weg, der maßlos und ein Lügner ist. Wir müssen hier beachten, dass dieser Mann nicht von Anfang seinen Glauben öffentlich bekannt hatte, sondern so sprach, als ob er selbst auch zur Seite des Pharao gehörte und nur gute Ratschläge geben wollte. Als der Pharao und seine Beamten jedoch nicht zur Einsicht kamen, enthüllte er schließlich das Geheimnis seines Glaubens (vgl. unten 40:38-44; ferner 10:12 und die Anmerkung dazu). Aus dieser Entgegnung des Pharao geht hervor, dass er noch nicht begriffen hatte, dass der Mann an seinem Hof ein Gläubiger ist. Deswegen bringt er ihm gegenüber nicht sein Missfallen zum Ausdruck, sondern gibt ihm nur zu verstehen, dass er auch nach dessen Rat nicht die Absicht hat, seine Ansicht zu ändern. (vgl. 26:52:59 und die Anmerkung dazu).

O meine Leute, euch gehört heute die Herrschaft; denn ihr habt die Oberhand im Land. Wer aber wird uns vor der Strafe Allahs schützen, wenn sie über uns kommt?“ Pharao sagte: ”Ich weise euch nur auf das hin, was ich selbst sehe, und ich leite euch nur auf den Weg der Rechtschaffenheit.“ (40:29)
Siehe 40:28

Da sagte jener, der gläubig war: ”O mein Volk, ich fürchte für euch das gleiche, was den Verbündeten (widerfuhr) (40:30)
40:30-33 – Der Mann oben in 40:28-29 setzt seine Aussage fort und warnt vor den Folgen, die einst dem Volk Noahs und den ‘Ad und den Thamud und denen nach ihnen widerfuhr. Diese verbündeten sich gegen Allahs Gesandte und wurden letztendlich ihrer Vergehen wegen vernichtet. (vgl. 38:11-13; ferner 7:186; 14:4 und die Anmerkung dazu).

, das gleiche, was dem Volk Noahs und den ‘Ad und den Thamud und denen nach ihnen widerfuhr. Und Allah will keine Ungerechtigkeit gegen die Menschen. (40:31)
Siehe 40:30

O mein Volk, ich fürchte für euch den Tag der gegenseitigen Hilferufe (40:32)
Siehe 40:30

, den Tag, an dem ihr den Rücken zur Flucht wenden werdet. Keinen Beschirmer werdet ihr wider Allah haben. Und der, den Allah zum Irrenden erklärt, wird keinen Führer finden.“ (40:33)
Siehe 40:30

Und Yusuf kam ja vordem mit deutlichen Beweisen zu euch, jedoch ihr hörtet nicht auf, das zu bezweifeln, womit er zu euch kam, bis ihr dann, als er starb, sagtet: ”Allah wird nimmermehr einen Gesandten nach ihm erstehen lassen.“ Also erklärt Allah jene zu Irrenden, die maßlos (und) Zweifler sind (40:34)
40:34-35 – Hier handelt es sich um einen Rückblick und eine Bezugnahme auf die Vorgeschichte der Kinder Israels in Ägypten (vgl. dazu Sura 12). Der Zeitraum zwischen Yusuf und Moses betrug etwa drei Jahrhunderte, eine kurze Zeit für das Gedächtnis der Ägypter. (ÜB) Dennoch ignorierten sie sein heilvolles Wirken und verfolgten danach die Kinder Israels in Ägypten, bis Moses (a.s.) sie befreite. (vgl. 2:7; 7:100 und die Anmerkung dazu).

; solche, die über die Zeichen Allahs streiten, ohne dass irgendeine Ermächtigung (dazu) zu ihnen gekommen wäre. Äußerst hassenswert ist das für Allah und für jene, die gläubig sind. Also versiegelt Allah das Herz eines jeden Überheblichen, Gewalttätigen. (40:35)
Siehe 40:34

Und Pharao sagte: ”O Haman, baue mir einen Turm, so dass ich die Zugänge erreiche (40:36)
40:36-37 – Haman, der Hohepriester des Amon war der nächsthöchste im Rang nach dem Pharao (vgl. 28:38). Die Rede des Pharao zeigt, wie eng seine Denkweise war; denn – egal wie hoch der gedachte Turm sein sollte, er wird – angemessen mit der gewaltigen Schöpfung Allahs – die Himmelshöhe nicht erreichen.

, die Zugänge zu den Himmeln, damit ich ihn sehen kann, den Gott Moses’, und ich halte ihn wahrlich für einen Lügner.“ Also erschien Pharao das Böse seines Tuns im schönsten Licht, und er wurde von dem Weg abgewendet; und der Plan Pharaos schlug fehl. (40:37)
Siehe 40:36

Und jener, der gläubig war, sagte: ”O mein Volk, folgt mir. Ich will euch zum Weg der Rechtschaffenheit leiten. (40:38)
40:38-40 – Die Aussage des Mannes in 40:28-29 und 40:30-33 wird hier fortgesetzt. (vgl. ferner 2:212; 3:195; 16:98 und die Anmerkung dazu).

O mein Volk, das Leben auf dieser Erde ist wahrlich nur ein vergänglicher Genuss; und das Jenseits allein ist wahrlich die dauernde Heimstatt. (40:39)
Siehe 40:38

Wer Böses tut, dem soll nur mit Gleichem vergolten werden; wer aber Gutes tut – sei es Mann oder Frau und dabei gläubig ist, diese werden ins Paradies eintreten; darin werden sie mit Unterhalt versorgt werden, ohne dass darüber Rechnung geführt wird. (40:40)
Siehe 40:38

O mein Volk, was ist an mir, dass ich euch zum Heil aufrufe, während ihr mich zum Feuer ruft? (40:41)
40:41-46 – Die Aussage des Mannes in 40:28-29, 40:30-33 und 40:38-40 wird hier fortgesetzt. Sein Aufruf ist tiefgreifend; denn der ägyptische Königskult war nur eine Art Gotteslästerung. Aus diesem Satz geht eindeutig hervor, dass der Gläubige sich voll der Tatsache bewusst war, dass er dem Zorn des gesamten pharaonischen Reiches ausgesetzt sein würde. Der Pharao und seine Vertrauten müssen geheime Pläne entworfen haben, ihn zu töten, die aber von Allah (t) zunichte gemacht wurden. Der Pharao und sein Volk wurden zu Moses’ Zeit von verschiedenem Unheil heimgesucht (vgl. 7:130-136; ferner 26:52:59 und die Anmerkung dazu).

Ihr ruft mich auf, Allah zu verleugnen und Ihm Götter zur Seite zu stellen, von denen ich keine Kenntnis habe. Ich aber rufe euch zu dem Erhabenen, dem Vergebungsreichen. (40:42)
Siehe 40:41

(Es besteht) kein Zweifel, dass das, wozu ihr mich ruft, keinen Anspruch in dieser Welt oder im Jenseits besitzt; und wir werden zu Allah heimkehren, und die Übertreter werden Bewohner des Feuers sein. (40:43)
Siehe 40:41

Bald werdet ihr an das denken, was ich zu euch sage. Und ich lege meine Sache Allah zur Entscheidung vor; denn Allah durchschaut die Menschen.“ (40:44)
Siehe 40:41

So schützte ihn Allah vor den Übeln dessen, was sie planten; und eine schlimme Strafe ereilte die Leute Pharaos (40:45)
Siehe 40:41

: (das) Feuer – sie sind ihm morgens und abends ausgesetzt. Und am Tage, wenn die Stunde kommen wird (da wird gesprochen werden): ”Lasst Pharaos Leute die strengste Strafe antreten.“ (40:46)
Siehe 40:41

Wenn sie miteinander im Feuer streiten, werden die Schwachen zu den Hochmütigen sagen: ”Wir waren ja eure Anhänger; werdet ihr uns deshalb nicht einen Teil des Feuers abnehmen?“ (40:47)
40:47 – Hier handelt es sich um eine Szene aus dem Jenseits. Allah (t) lüftet mit diesen Worten die Kenntnis des Verborgenen in der Zukunft als vollendete Realität und berichtet über den Dialog der Streitenden im Höllenfeuer (vgl. 14:21-22). Hier erst, im Feuer, richten sie diese höhnischen Worte an ihren hochmütigen Machthaber (vgl. ferner 39:71). Die Wächter der Dschahannam sind Engel, die die Hölle bewachen (vgl. 13:14).

Jene, die hochmütig waren, werden sagen: ”Wir sind alle darin. Allah hat nun zwischen den Menschen gerichtet.“ (40:48)
ohne Tafsir

Und die im Feuer werden zu den Wächtern der Dschahannam sagen: ”Bittet euren Herrn, dass Er uns einen Tag von der Strafe erlasse.“ (40:49)
ohne Tafsir

Sie werden sprechen: ”Kamen nicht eure Gesandten mit klaren Beweisen zu euch?“ Jene werden sagen: ”Doch.“ (Die Wächter) werden sprechen: ”So fahret fort zu bitten.“ Doch das Bitten der Ungläubigen ist völlig umsonst. (40:50)
ohne Tafsir

Wahrlich, helfen werden Wir Unseren Gesandten und denen, die gläubig sind, im diesseitigen Leben und an dem Tage, wo die Zeugen vortreten werden (40:51)
40:51-52 – Hier handelt es sich um ein festes Versprechen Allahs an Seine Gesandten und mit ihnen die Gläubigen, dass ihnen der endgültige Sieg zuteil wird. Diese Verheißung hat Gültigkeit, sowohl im Diesseits als auch im Jenseits. Damit soll auch dem Propheten Muhammad (a.s.s.) die Verheißung gegeben werden, dass Allah (t) ihn ebenso schützen und leiten wird. Allah (t) hat ihn nicht sich selbst überlassen, nachdem er ihn in Makka zum Propheten berufen hatte, sondern steht ihm bei und leitet ihn in jedem Augenblick. Der Tag des Jüngsten Gerichts wird hier als der Tag bezeichnet, an dem die Zeugen vortreten (vgl. 2:133; 6:130; 24:24; 39:69).

, am Tage, an dem den Frevlern ihre Ausrede nichts nützen wird; und sie werden zu Fluch und schlimmem Aufenthalt (verdammt) sein. (40:52)
Siehe 40:51

Und Wir gaben wahrlich Moses die Führung und machten die Kinder Israels zu Erben der Schrift (40:53)
40:53-54 – Moses (a.s.) erhielt eine Offenbarung, die den Kindern Israels als Erbe blieb, damit sie sie bewahrten, ihr Verhalten danach ausrichteten und seine Botschaft lebendig erhielten; in allen diesen Einzelheiten versagten sie Jedoch.

, einer Führung und Ermahnung für die Verständigen. (40:54)
Siehe 40:53

So sei denn geduldig. Wahrlich, die Verheißung Allahs ist wahr. Und suche Vergebung für deine Missetaten und lobpreise deinen Herrn am Abend und am Morgen. (40:55)
40:55 – Die Kinder Israels entstellten oder verloren ihre Schrift; sie gehorchten Allahs Gesetz nicht, und sie verkündeten weder Allahs Botschaft noch dienten sie dafür als Beispiel. Deswegen kam die neue Offenbarung an den Propheten Muhammad (a.s.s.) (vgl. 3:41; 6:61; 38:24-25). Die Wendung “… am Abend und am Morgen” bedeutet “immer”. Nach Ansicht der klassischen Kommentatoren ist dieser Abschnitt in erster Linie an den Propheten (a.s.s.) gerichtet, durch ihn aber auch an alle Gläubigen.

Wahrlich, diejenigen, die über die Zeichen Allahs streiten, ohne dass irgendeine Ermächtigung (dazu) zu ihnen (gekommen wäre) – nichts ist in ihren Herzen als Großmannssucht, sie werden diese (Größe) nicht erreichen. So nimm Zuflucht zu Allah. Wahrlich, Er ist der Allhörende, der Allsehende. (40:56)
40:56 – Damit ist in erster Linie unser Prophet (a.s.s.) angesprochen. So wie seinerzeit Moses (a.s.) seine Angst überwältigen konnte, indem er Allah (t) um Hilfe anrief und bei Ihm vor den Drohungen des Pharao Zuflucht nahm, so sollst auch du, o Muhammad, deine Zuflucht bei Allah nehmen und ohne jede Angst Allahs Wort verkündigen. (ÜB)

Wahrlich, die Schöpfung der Himmel und der Erde ist größer als die Schöpfung der Menschen; allein die meisten Menschen wissen es nicht. (40:57)
40:57-59 – Der Mensch ist selbst nur ein winziges Teilchen in dieser Schöpfung. Die Schöpfung der Himmel und der Erde ist großartiger als die Auferstehung der Menschen. Die Stunde kommt bestimmt und Allahs Verheißung ist wahr, und wahr ist auch die Tatsache, dass Allah (t) die Menschen zur Rechenschaft ziehen wird. Vor Ihm sind die Menschen nach ihren Taten nicht gleich.

Und der Blinde und der Sehende sind nicht gleich; noch sind jene, die glauben und gute Werke tun, denen (gleich), die Böses tun. Wenig ist es, was ihr zu bedenken pflegt! (40:58)
Siehe 40:57

Die Stunde kommt gewiss, darüber herrscht kein Zweifel; doch die meisten Menschen glauben es nicht. (40:59)
Siehe 40:57

Und euer Herr sprach: ”Bittet Mich; Ich will eure Bitte erhören. Die aber, die zu überheblich sind, um Mir zu dienen, werden unterwürfig in Dschahannam eintreten.“ (40:60)
40:60 – Hier öffnet Allah Seine Tore zur Umkehr und Vergebung. Er lehrt uns mit diesen Worten, wie wir uns Ihm gegenüber verhalten, wie Er einst unseren Urvater Adam (a.s.) belehrt hat (vgl. dazu 2:37). Unser Prophet (a.s.s.) sagte: ”Das Bittgebet ist die Essenz der Verehrung Allahs, und Allah ist zornig über denjenigen, der Ihn um nichts bittet.“ (ÜB) (vgl. 2:186; 37:18 und die Anmerkung dazu).

Allah ist es, Der für euch die Nacht gemacht hat, auf dass ihr darin ruht, und den helllichten Tag. Wahrlich, Allah ist der Herr der Gnadenfülle gegenüber der Menschheit, jedoch die meisten Menschen danken (Ihm dafür) nicht. (40:61)
40:61 – Die Rotation von Tag und Nacht, die durch das Sonnensystem bedingt ist, ist unserem physischen Bedürfnis angepasst, d.h., dass die Schöpfung des Menschen mit der Schöpfung des Universums harmonisch mit einer perfekten Vorplanung funktioniert. Licht und Dunkelheit, Tag und Nacht, Sommer und Winter kämpfen nicht gegen einander als losgelöste Objekte, sondern sind miteinander verbunden nach dem Plan unseres Erhabenen Planers (vgl. 27:86).

Das ist Allah, euer Herr, der Schöpfer aller Dinge. Es ist kein Gott außer Ihm. Wie lasst ihr euch (von Ihm) abwenden? (40:62)
40:62-63 – Aus der Erklärung in 40:61 folgt, dass Allah (t) der Einzige Gott ist, Der diese wunderbare Schöpfung zustandebringt. Wenn wir uns von Ihm abwenden, so drücken wir dadurch nur unsere Undankbarkeit aus (vgl. 5:75).

So lassen sich nur die abwenden, die Allahs Zeichen leugnen. (40:63)
Siehe 40:62

Allah ist es, Der die Erde für euch als festen Grund und den Himmel als Bau erschaffen hat und Der euch Gestalt gegeben und eure Gestalten schön gemacht hat und euch mit guten Dingen versorgt hat. Das ist Allah, euer Herr. Segensreich ist darum Allah, der Herr der Welten. (40:64)
40:64 – In diesem Vers wird der Mensch auf weitere Merkmale der Schöpfung aufmerksam gemacht: Die Festigkeit der Erde, der gewaltige Bau des Himmels, die Nahrung und die Versorgung (vgl. 7:11; 15:29; 27:61).

Er ist der Ewiglebende. Es ist kein Gott außer Ihm. So ruft Ihn an, in lauterem Gehorsam Ihm gegenüber. Alles Lob gebührt Allah, dem Herrn der Welten. (40:65)
40:65 – Hier ist die Rede vom Einzigen Gott, Dem Ewiglebenden, als Anerkennung dessen, was im vorangegangenen Vers 40:64 dargelegt ist, und zwar genauso wie wir aus dem Vers 40:61 für den darauffolgenden Versblock 40:62-63 resultieren (vgl. 2:255; 39:2).

Sprich: ”Mir wurde verboten, denen zu dienen, die ihr statt Allah anruft, nachdem zu mir deutliche Beweise von meinem Herrn gekommen sind; und mir wurde befohlen, mich dem Herrn der Welten zu ergeben.“ (40:66)
40:66 – Dies soll der Prophet den Götzendienern sagen. Wenn Allah (t) die einzige Realität ist, dann müssen wir Maßstäbe und Normen von Ihm nehmen. Wenn wir uns dem Wahren und Ewigen beugen, sind wir damit sicher davor, Opfer von Trug und Täuschung zu werden. (ÜB)

Er ist es, Der euch aus Erde erschuf, dann aus einem Samentropfen, dann aus einem Blutklumpen, dann lässt Er euch als Kind (daraus) hervorgehen, dann (lässt Er euch wachsen) auf dass ihr eure Vollkraft erreichen mögt, dann (lässt Er) euch alt werden – wenngleich einige von euch vorher zum Sterben abberufen werden, und (Er lässt euch leben) damit ihr eine bestimmte Frist erreicht und damit ihr begreifen lernt. (40:67)
40:67 – Dies sind die verschiedenen Stadien der Erschaffung des ersten Menschen, dann die menschliche Entwicklung durch die natürliche Vermehrung (vgl. 6:2; 22:5; 23:12; ferner den Titel: “Hadith für Schüler”, Islamische Bibliothek).

Er ist es, Der ins Leben ruft und sterben lässt. Und wenn Er etwas bestimmt hat, so spricht Er zu ihm nur: ”Sei!“ und es ist. (40:68)
40:68 – D.h.: Leben und Tod sind in Allahs Hand, und wenn Er etwas beschließt, dann gibt Er nur Seinen Befehl (vgl. 16:40; 36:82).

Hast du nicht jene gesehen, die über Allahs Zeichen streiten? Wie lassen sie sich abwenden? (40:69)
40:69 – Angesichts aller dieser in den vorigen Versen erwähnten Sachverhalte ist es umso merkwürdiger, dass es dennoch Menschen gibt, die über Allah (t) streiten. Wer über die Zeichen Allahs streitet, die doch überall eindeutig sichtbar sind, für alle, die sie sehen wollen, befindet sich wirklich im Nebel der Unwirklichkeit. (ÜB) (vgl. 10:32).

(Es sind) jene, die weder an das Buch noch an das glauben, womit Wir Unsere Gesandten geschickt haben. Bald aber werden sie es wissen (40:70)
40:70 – Das Buch bezieht sich sowohl auf den Qur’an als auch auf alle anderen offenbarten Schriften, wie z.B. die Thora und das Evangelium (vgl. 3:3; 13:39).

, wenn die Eisenfesseln und Ketten um ihren Nacken (gelegt) sein werden. Sie werden gezerrt werden (40:71)
40:71-76 – vgl. 13:5; 34:33; 36:8 über die Gleichnisse von “Ketten” und “Fesseln”. Die Fragen werden ihnen von den Engeln gestellt. Wenn sie wirklich Götter wären oder Anteil an Allahs Macht gehabt hätten, würden sie ihnen in schlechten Zeiten beistehen. Warum also kommen sie ihnen jetzt nicht zu Hilfe? (vgl. 7:36; 14:4; ferner 17:37-38; 39:72 und die Anmerkung dazu).

in siedendes Wasser; dann werden sie ins Feuer gezogen werden. (40:72)
Siehe 40:71

Dann wird zu ihnen gesprochen: ”Wo sind nun jene, die ihr anzubeten pflegtet (40:73)
Siehe 40:71

statt Allah?“ Sie werden sagen: ”Sie sind von uns gewichen. Nein, wir riefen zuvor nichts an.“ So führt Allah die Ungläubigen irre. (40:74)
Siehe 40:71

”Dies (geschieht), weil ihr auf Erden ohne Recht frohlocktet, und weil ihr ausgelassen wart. (40:75)
Siehe 40:71

Geht nun ein durch die Tore der Dschahannam, um auf ewig darin zu bleiben. Übel ist nun die Wohnstatt der Überheblichen.“ (40:76)
Siehe 40:71

So sei denn standhaft. Wahrlich, die Verheißung Allahs ist wahr. Und ob Wir dir (die Erfüllung) von einigen der Dinge zeigen, die Wir ihnen angedroht haben, oder (ob) Wir dich (vorher) sterben lassen; zu Uns werden sie (jedenfalls) zurückgebracht. (40:77)
40:77-78 – Damit wird unser Prophet (a.s.s.) angesprochen und gleichzeitig getröstet. Bezüglich des letztendlichen Daseins vgl. 10:46; 13:40. Allah (t) schickte Seine Gesandten zu jedem Volk (vgl. 4:164). Nur einige von ihnen sind namentlich im Qur’an erwähnt (vgl. ferner 6:109; 11:12; 15:7; 17:90-93; 25:21; 29:48 und die Anmerkung dazu).

Und sicher entsandten Wir schon Gesandte vor dir; darunter sind manche, von denen Wir dir bereits berichtet haben, und es sind darunter manche, von denen Wir dir nicht berichtet haben; und kein Gesandter hätte ohne Allahs Erlaubnis ein Zeichen bringen können. Doch wenn Allahs Befehl ergeht, dann wird die Sache mit Recht entschieden, und dann fallen diejenigen dem Verlust anheim, die versucht haben, (Allahs Befehl) außer Kraft zu setzen. (40:78)
Siehe 40:77

Allah ist es, Der für euch das Vieh gemacht hat, damit ihr auf den einen reiten und von den anderen essen könnt. (40:79)
40:79-80 – Das Vieh allein ist ein Wunderzeichen Allahs und eine Lehre für die Menschen; denn das Vieh ist zahm, in seiner Natur dem Menschen gefügig und seine Nutzung ist vielseitig. Man benutzt es für Zwecke der Landwirtschaft, wie z.B. Betreiben von Wasserrad, Pflug, Dreschwalzen, Mahlstein, Reiten, und gewinnt aus ihm Nahrung, Wolle, Haut, Hörner und Knochen. (vgl. 16:5-8; 18:18; 30:46; 38:31-33). Genauso sind die Schiffe, die einst zu Noahs Zeit zum ersten Mal unter Allahs Anweisung gebaut wurden, dem Menschen dienstbar gemacht; sie werden vom Wind getrieben, den auch Allah u.a. zu diesem Zweck erschaffen hat (vgl. dazu Sura 55). Sie fahren auf dem Wasser, das Allah (t) aus den Wolken hernieder gesandt hat. Alle Materialien, aus denen das Schiff gebaut wird, sind auch aus der Schöpfung Allahs. Demnach ist der Mensch nur ein Nutznießer und kein Erschaffer.

Und ihr habt noch (anderen) Nutzen an ihnen – damit ihr durch sie jegliches Bedürfnis befriedigen könnt, das in euren Herzen sein mag. Und auf ihnen und auf Schiffen werdet ihr getragen. (40:80)
Siehe 40:79

Und Er zeigt euch Seine Zeichen; welches der Zeichen Allahs wollt ihr denn verleugnen? (40:81)
ohne Tafsir

Sind sie denn nicht im Lande umhergezogen, so dass sie schauen konnten, wie das Ende derer war, die vor ihnen lebten? Sie waren zahlreicher als diese und viel mächtiger und hinterließen mehr Spuren auf Erden. Doch alles, was sie erwarben, nützte ihnen nichts. (40:82)
40:82-85 – Die Erklärung in diesem Versblock finden wir ferner an verschiedenen Stellen des Qur’an. Es handelt sich nicht um eine Frage im gewöhnlichen Sinne, sondern um eine wiederholte Vorhaltung an die heidnischen Araber in Makka, die ständig zwischen dem Süden und dem Norden – sowohl im Sommer als auch im Winter – umhergezogen, um Handel zu betreiben (vgl. Sura 106). Sie haben mit Sicherheit die Ruinen der alten Generationen auf ihren Reiserouten betrachtet (vgl. 9:69). Jene verflossenen Generation waren viel mächtiger und wohlhabender als die Makkaner selbst, die gegen diese Offenbarung kämpften und sich mit dem edlen Propheten (a.s.s.) verfeindeten, der aus ihrer Mitte kam (vgl. 6:10; 16:34). Mit diesem eindrucksvollen Versblock endet diese großartige Sura des edlen Qur’an. Dafür gebührt Allah (t) alles Lob!

Und als ihre Gesandten mit deutlichen Beweisen zu ihnen kamen, da frohlockten sie über das Wissen, das sie (selbst) besaßen. Und das, worüber sie zu spotten pflegten, umfing sie. (40:83)
Siehe 40:82

Und als sie Unsere Strafe sahen, sagten sie: ”Wir glauben an Allah als den Einigen, und wir verwerfen all das, was wir Ihm zur Seite zu stellen pflegten.“ (40:84)
Siehe 40:82

Aber ihr Glaube – als sie Unsere Strafe sahen – konnte ihnen nichts mehr nützen. Dies ist Allahs Gebot, das stets gegenüber Seinen Dienern befolgt worden ist. Und so gingen die Ungläubigen zugrunde. (40:85)
Siehe 40:82