Der Koran ist das letzte und endgültige offenbarte Wort Gottes und die Hauptquelle der islamischen Lehre und Gesetze. Er wurde Muhammad (s.) durch den Engel Gabriel (a.) überbracht.
Die Offenbarung des Koran vollzog sich über einen Zeitraum von 23 Jahren, und dennoch finden sich keinerlei Widersprüche in ihm.
Das Wort „Koran“ oder „Qurʾān“ leitet sich von dem Verb qaraʾa (er las) ab und bedeutet „das Gelesene“.
Er ist in 114 Kapitel, so genannte „Suren“ aufgeteilt, von denen die kürzeste drei Verse und die längste 286 Verse hat.
Da der Koran die letzte Botschaft Gottes für alle Menschen ist, hat der allmächtige Gott versprochen, seine letzte Botschaft bis zum Jüngsten Tag vor Veränderung oder Fälschung zu bewahren.
„Wahrlich, Wir Selbst haben diese Ermahnung herabgesandt, und sicherlich werden Wir ihr Hüter sein.“
(Koran, Sure 15, Vers 9)
Muhammad (s.) selbst konnte weder lesen noch schreiben. Dennoch wurde der Koran sowohl im Gedächtnis seiner Gefährten als auch in den von ihnen unter seiner Aufsicht angefertigten Niederschriften aufbewahrt.
Der originale und vollständige Text des Koran wurde zwar auf Arabisch herabgesandt. Ungefähre Übersetzungen sind aber in allen Sprachen vorhanden.
Der Koran befasst sich mit den Fundamenten des Glaubens, der Moral, der Geschichte der Menschheit, des Gottesdienstes, des Wissens, der Weisheit, der Beziehung zwischen Gott und Mensch und allen Aspekten der menschlichen Beziehungen.
Auch Fragen wie soziale Gerechtigkeit, Wirtschaftsfragen, Politik und Themen wie internationale Staatsbeziehungen werden im Koran behandelt.
Die sprachliche Schönheit des Koran ist einzigartig; daher gilt der Koran auch als Wunder Gottes.
Er fordert die Menschen sogar dazu auf, nur eine einzige gleichartige Sure hervorzubringen – was bisher jedoch noch niemand vermochte und auch niemals je vermögen wird.
„Und wenn ihr im Zweifel seid über das, was Wir auf Unseren Diener herabgesandt haben, so bringt doch eine Sura gleicher Art herbei und beruft euch auf eure Zeugen außer Allah, wenn ihr wahrhaftig seid.“
(Koran, Sure 2, Vers 23)
Allen Propheten wurden von Gott Wunder gegeben, doch diese waren zeitlich begrenzt, wohingegen der Koran seit über 1400 Jahren erhalten ist und für immer erhalten bleiben wird.
Im Koran werden einige Phänomene angesprochen, von denen die Menschen auf der Arabischen Halbinsel im siebten Jahrhundert keine Kenntnisse haben konnten oder die sogar erst in jüngster Zeit durch die Wissenschaft bestätigt wurden, wie beispielsweise die Entwicklung des Embryos.
„O ihr Menschen, wenn ihr über die Auferstehung im Zweifel seid, so (bedenkt) dass Wir euch aus Erde erschaffen haben, dann aus einem Samentropfen, dann aus einem Blutklumpen, dann aus einem Klumpen Fleisch, teils geformt und teils ungeformt, auf dass Wir es euch deutlich machen. (…)“
(Koran, Sure 22, Vers 5)
In Sure 36, Verse 38-40 geht es um die Umlaufbahnen von Sonne und Mond:
„Und die Sonne eilt dem ihr gesetzten Ziel zu. Das ist die Anordnung des Erhabenen, des Allwissenden. Und für den Mond haben Wir Stationen bestimmt, bis er wie der alte Dattelrispenstiel wiederkehrt. Weder hat die Sonne den Mond einzuholen, noch eilt die Nacht dem Tage voraus; und alle schweben auf einer Umlaufbahn.“
Weiter wird erwähnt, dass die Berge fest im Boden verankert sind (Sure 21, Vers 31), dass Honig nur von weiblichen Bienen gemacht wird (Sure 16, Verse 68-69) und dass es Lebewesen gibt, von denen die Menschen nichts wissen (Sure 16, Vers 8) – um nur einige Beispiele zu nennen.