Abu Said berichtete:
Der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, hielt eine Rede, in der er sagte: Wahrlich, Allah hat einem Seiner Diener die Wahl zwischen der Welt und dem, was sich bei Ihm befindet, gestellt, und dieser Diener entschied sich für das, was sich bei Allah befindet. Da weinte Abu Bakr, und wir staunten über sein Weinen, das deswegen ausgelöst wurde, weil der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, nur von einem Diener sprach, dem etwas zur Wahl gestellt wurde! Siehe, der Gesandte Allahs war es, dem die Wahl gestellt wurde, und siehe, Abu Bakr war derjenige unter uns, der es am meisten ahnte. (Bu)
Aischa, Allahs Wohlgefallen auf ihr, berichtete:
Der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, sagte, als er noch gesund war: Kein Prophet stirbt, ehe er seinen Platz im Paradies sieht, und ihm alsdann die Wahl zwischen Leben und Tod gegeben wird. Als er erkrankt war, und sein Kopf auf meinem Oberschenkel lag, war er für einige Zeit bewusstlos. Als er wieder zu sich kam, fixierte er die Zimmerdecke und sagte: O Allah, ich habe mich für die Nähe des Allerhöchsten entschieden! Dann starb der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm.
Als Abu Bakr die Todesnachricht hörte, kam er von seiner Wohnung auf seiner Pferdestute geritten. Er stieg ab, betrat die Wohnung des Propheten und ging weiter in die Richtung, wo er leblos in einem schönen Obergewand lag. Abu Bakr machte das Gesicht des Propheten frei, bückte sich und küsste ihn. Er weinte und sagte: Mein Vater und meine Mutter mögen als Opfer für dich sein, o Prophet Allahs! Allah wird dich nicht zweimal sterben lassen. Was das Sterben angeht, das Allah für dich vorbestimmt hat, das hast du jetzt erlebt.
Abu Bakr ging dann hinaus und fand dort Umar, zu den Menschen sprechend, vor. Abu Bakr forderte ihn auf, sich hinzusetzen. Er lehnte es aber ab und blieb bei seiner Ablehnung, als er von ihm zum zweiten Mal zum Hinsetzen aufgefordert wurde. Da sprach Abu Bakr das Glaubensbekenntnis (Schahada), und die Menschen begaben sich zu ihm, indem sie Umar verließen. Abu Bakr sagte: Wer von euch Muhammad anbetet, der soll wissen, dass Muhammad tot ist. Wer aber von euch Allah anbetet, der tut Recht; denn Allah ist Ewiglebend und unsterblich. Allah, Erhaben ist Er, sagt: >Und Muhammad ist nur ein Gesandter; schon vor ihm gingen die Gesandten dahin. Und wenn er stirbt oder getötet wird, werdet ihr auf euren Fersen umkehren? Und wer auf seinen Fersen umkehrt – nimmer schadet er Allah etwas; aber Allah wird wahrlich die Dankbaren belohnen. < (Quran 3:144)
Es sah so aus, als ob die Menschen sich nicht bewusst wären, dass Allah diesen Vers im Quran offenbart hatte, bis ihn Abu Bakr rezitierte. Die Menschen nahmen das von ihm auf, und im Nachhinein gab es niemanden, der nicht diesen Vers rezitieren konnte. (Bu)
Der Tod des Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm, war ohne Zweifel der größte Verlust aller Zeiten für die islamische Nation. Wir sehen aber, wie sich die Menschen kraft ihres Glaubens und der göttlichen Lehre im Quran würdig und diszipliniert verhielten. (DM)
In der Prophetenbiographie von Ibn Ishaq befindet sich folgende Überlieferung:
Die Erkrankung des Propheten (s.), an der Allah ihn sterben lassen und zu Seiner Ehre und Gnade erheben wollte, begann in den letzten Tagen des Monat Safar. Es fing damit an, dass er mitten in der Nacht zum Friedhof “Baqi Al-Garqad” hinaus ging, dort um Vergebung für die Toten bat und dann zu seiner Familie zurückkehrte; am Morgen begann dann sein Leiden.
Abu Muwaihiba berichtete:
Mitten in der Nacht ließ der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, mich zu sich kommen und sagte: Mir wurde befohlen, für die Toten auf dem “Al-Baqi”-Friedhof um Vergebung zu beten. So komme mit mir! Ich ging mit ihm, und als er mitten zwischen den Gräbern stand, sprach er: Friede sei über euch, o ihr Bewohner der Gräber! Freut euch, dass ihr nicht mehr seid, wo die Lebenden sind! Wie Fetzen der finsteren Nacht nahen die Versuchungen, eine nach der anderen, die letzte schlimmer als die erste. Und zu mir gewandt fuhr er fort: Mir wurden die Schlüssel zu den Schätzen dieser Welt und der Aufstieg ins Paradies nach einem langen Leben hier angeboten, und ich wurde vor die Wahl gestellt, mich dafür oder für die Begegnung mit meinem Herrn und den Eintritt ins Paradies schon jetzt zu entscheiden. Ich flehe dich an, nimm die Schlüssel für die Schätze dieser Welt, ein langes Leben darin und den Eintritt ins Paradies! bat ich ihn, doch er sprach: Nein, bei Allah, o Abu Muwaihiba! Ich habe mich entschieden, schon jetzt meinem Herrn zu begegnen und ins Paradies einzugehen. Dann bat er für die Toten um Vergebung, und nachdem er den Friedhof verlassen hatte, begann sein Leiden, durch das Allah ihn zu Sich nahm.
Aischa (r) berichtete:
Als der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, vom Friedhof zurückkehrte, fand er mich, wie ich über Kopfschmerzen klagte. Nein, bei Allah, Aischa, mein Kopf schmerzt! sagte daraufhin der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, und fuhr fort: Würde es dich nicht schmerzen, wenn du vor mir sterben würdest und ich dich in das Leichentuch hülle, das Totengebet über dich spreche und dich begrabe? Wahrlich, mir ist, als sähe ich dich vor mir, wie du nach meinem Begräbnis nach Hause zurückkehrst und hier mit einer deiner Frauen die Hochzeitsnacht verbringst! Der Prophet lächelte. Als er dann seine Frauen aufsuchte, wurden die Schmerzen immer schlimmer, bis sie ihn im Hause Maimunas übermannten. Er rief seine Frauen zusammen und bat sie um ihr Einverständnis, dass er in meinem Hause gepflegt werde, und sie stimmten zu.
Mit verbundenem Kopf und gestützt auf zwei Männer seiner Familie, kam er schleppenden Schrittes zu mir. Als die Krankheit und die Schmerzen immer schlimmer wurden, sprach er: Schüttet sieben Schläuche mit Wasser aus verschiedenen Brunnen über mich, auf dass ich zu den Menschen hinausgehen kann und ihnen meinen Auftrag gebe! Wir ließen ihn sich in einen Holzbottich der Tochter Umars, Hafsa, setzen und gossen das Wasser über ihn, bis er zu rufen begann: Genug! Genug! Ayyub Ibn Baschir berichtete: Der Prophet kam mit verbundenem Kopf und bestieg das Podest. Zuerst sprach er lange Bittgebete für die bei Uhud Gefallenen und bat um Vergebung für sie. Dann sprach er: Allah hat einen Seiner Diener vor die Wahl zwischen dieser Welt und einem Leben bei Ihm gestellt, und der Diener wählte letzteres.
Abu Bakr verstand die Worte und erkannte, dass der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, sich selbst meinte. Er weinte und rief: Nein! Wir flehen dich an! Langsam, Abu Bakr! erwiderte der Prophet (s.) und fuhr fort: Seht diese Türen, die zur Moschee hin offenstehen. Nur die Tür des Hauses von Abu Bakr lasst geöffnet; denn ich kenne keinen unter meinen Gefährten, der mir ein besserer Beistand wäre!
Aischa erzählte:
Als der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, schwer erkrankte, sprach er: Lasst Abu Bakr die Gebete leiten! O Gesandter Allahs! wandte ich ein, mein Vater Abu Bakr ist ein zarter Mann mit einer schwachen Stimme, und wenn er den Quran liest, weint er oft. Lasst Abu Bakr die Gebete leiten!, befahl er nochmals, und als ich denselben Einwand erhob, sprach er: Ihr seid wie die Gefährtinnen Josefs! Sagt Abu Bakr, er soll die Muslime beim Gebet leiten! Ich hatte diese Bedenken nur geäußert, weil ich wollte, dass mein Vater von dieser Aufgabe verschont bliebe, und weil ich wusste, dass die Menschen nie einen Mann lieben werden, der den Platz des Propheten einnimmt, und dass sie ihn für alles Unheil, das geschieht, verantwortlich machen werden.
Abdurrahman berichtete:
Während ich mich einmal mit einigen anderen Muslimen beim Propheten befand in den Tagen, als es ihm immer schlechter ging, rief gerade Bilal Ibn Rabah zum Gebet. Da sprach der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm: Lasst jemanden den Muslimen vorbeten! Ich trat hinaus und fand Umar bei den Leuten. Abu Bakr war nicht anwesend. Da forderte ich Umar auf, das Gebet zu leiten, und er tat es. Sobald aber der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, Umars kräftige Stimme beim Takbir hörte, sagte er: Wo ist Abu Bakr? Dies wollen Allah und die Muslime nicht! Dies wollen Allah und die Muslime nicht! Daraufhin wurde Abu Bakr gerufen, und er leitete das Gebet weiter, nachdem Umar sein Gebet beendet hatte. Mir aber hielt Umar vor: Wehe dir! Was hast du mir angetan, o Ibn Zama? Bei Allah, als du mich auffordertest, das Gebet zu leiten, dachte ich, der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, hätte dich mit diesem Befehl geschickt. Ich hätte sonst nicht vorgebetet. Nein, der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, hatte mir dies nicht aufgetragen, antwortete ich, aber als ich Abu Bakr nicht sah, dachte ich, dass du unter den Anwesenden am meisten Anrecht darauf hast, das Gebet zu leiten.
Al-Qasim Ibn Muhammad berichtete:
Der Prophet sprach, als er Umar beim Takbir hörte: Wo ist Abu Bakr? Jenen wollen Allah und die Muslime nicht! Die Muslime hätten nie daran gezweifelt, dass der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, mit diesen Worten Abu Bakr zu seinem Nachfolger ernannt hat, wenn nicht Umar später bei seinem eigenen Tod gesagt hätte: Wenn ich einen Nachfolger ernenne, so hat dies vor mir schon jemand getan, der besser war als ich; und wenn ich es ihnen überlasse, einen Nachfolger für mich zu wählen, so hat dies auch schon jemand getan, der besser war als ich. An diesen Worten erkannten die Muslime, dass der Gesandte Allahs keinen Nachfolger bestimmt hatte.
Am Montag verließ der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, mit verbundenem Kopf sein Gemach und begab sich zum Morgengebet. Abu Bakr leitete bereits das Gebet. Als der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, erschien, wurden sie unruhig, und Abu Bakr merkte daran, dass der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, gekommen war. Daraufhin trat er von seinem Platz zurück, doch der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, stieß ihn in den Rücken und forderte ihn auf, weiter vorzubeten. Er selbst ließ sich rechts neben Abu Bakr nieder und verrichtete das Gebet im Sitzen. Nach dem Gebet wandte er sich den Muslimen zu und sprach zu ihnen mit so lauter Stimme, dass sie durch die Tür der Moschee nach draußen drang: O ihr Menschen! Das Feuer ist entfacht, und die Versuchungen nahen wie Fetzen dunkler Nacht. Bei Allah, ihr könnt mir nichts zur Last legen. Ich habe euch nur erlaubt, was der Quran erlaubt, und ich habe euch nur verboten, was der Quran verbietet.
Aischa (r) berichtete:
An jenem Tag kam der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, von der Moschee zurück und legte sein Haupt in meinen Schoß. Da trat ein Mann aus der Familie Abu Bakrs ein. In der Hand trug er einen grünen Miswak, und als ich den Blicken des Propheten entnahm, dass er das Holz gerne gehabt hätte, fragte ich ihn: Möchtest du den Miswak? Er bejahte. Ich nahm das Hölzchen, kaute es für ihn weich und gab es ihm. Er rieb sich damit so gründlich die Zähne, wie ich es noch nie an ihm gesehen hatte, und legte es beiseite. Dann bemerkte ich, wie mir sein Kopf auf meinem Schoße schwer wurde, und als ich ihm ins Antlitz sah, waren seine Augen starr. Er sprach: Doch! Beim Allerhöchsten Gefährten im Paradies! Bei Dem, Der dich mit der Wahrheit gesandt hat! Du wurdest vor die Wahl gestellt und hast gewählt! antwortete ich, und der Gesandte Allahs verschied.
Der Prophet hatte den Kopf an meiner Brust liegen, als er starb. Es war zu einer Zeit, als ich an der Reihe war, und ich war seinetwegen zu niemandem ungerecht. Es geschah durch meine Unerfahrenheit und mein jugendliches Alter, dass er in meinen Armen verschied. Ich legte dann sein Haupt auf ein Kissen.
Abu Huraira berichtete:
Nachdem der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, verstorben war, erhob sich Umar und sprach zu den Muslimen: Einige Heuchler werden behaupten, der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, sei gestorben. Nein! Der Gesandte Allahs ist nicht gestorben, sondern er ist zu seinem Herrn gegangen, so wie Moses, der vierzig Nächte von seinem Volk fernblieb und dann zu ihm zurückkehrte, nachdem behauptet worden war, er sei gestorben. Bei Allah, der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, wird zurückkehren, wie Moses zurückgekehrt ist, und wird denjenigen Hände und Füße abschlagen, die behauptet haben, er sei gestorben.
Als Abu Bakr davon hörte, begab er sich zum Tor der Moschee, während Umar zu den Leuten sprach. Er achtete auf nichts, sondern ging in das Zimmer der Aischa, wo der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, mit einem Mantel aus jemenitischem Stoff bedeckt lag. Er trat hinzu, deckte das Gesicht des Propheten auf, küsste es und sprach: Du, der du mir teurer bist als Vater und Mutter, hast den Tod gekostet, den Allah dir beschieden hat, und ein zweiter Tod wird dich nicht mehr treffen. Er legte ihm den Mantel wieder über das Gesicht, trat hinaus, wo Umar zu den Menschen sprach, und forderte ihn auf zu schweigen. Dieser weigerte sich aber und redete weiter.
Da wandte Abu Bakr sich selbst an die Muslime, und als sie seine Worte vernahmen, ließen sie Umar stehen und kamen zu ihm. Abu Bakr lobte und pries Allah und sprach: O ihr Menschen! Wenn jemand Muhammad anbetet, der wisse, dass Muhammad tot ist! Wenn jemand Allah anbetet, der wisse, dass Allah Ewiglebend und unsterblich ist! Dann trug er den Quran-Vers vor: >>Und Muhammad ist nur ein Gesandter; schon vor ihm gingen die Gesandten dahin. Und ob er stirbt oder getötet wird – werdet ihr auf euren Fersen umkehren? Und wer auf seinen Fersen umkehrt – nimmer schadet er Allah etwas; aber Allah wird wahrlich die Dankbaren belohnen. << (3:144)
Bei Allah, es war, als hätten die Muslime nichts von der Offenbarung dieses Verses gewusst, bevor ihn Abu Bakr damals vortrug. Sie übernahmen ihn und führten ihn ständig im Munde. Umar aber erzählte später: Bei Allah, kaum hatte ich Abu Bakr den Vers vortragen hören, war ich so erschüttert, dass mich meine Füße nicht mehr trugen und ich zu Boden stürzte: Ich wusste jetzt, der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, war wirklich gestorben!
Nachdem Abu Bakr gehuldigt worden war, kamen die Männer, um die Beisetzung des Propheten (s.) am Dienstag vorzubereiten. Alyy, Al-Abbas Ibn Abdulmuttalib, dessen beide Söhne Al-Fadl und Qutham sowie Usama Ibn Zaid und Schuqran, der Freigelassene des Propheten (s.), übernahmen es, den Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm, zu waschen. Aus Ibn Chauliyy, einer aus dem Stamm Banu Auf, der zu den Gefährten des Propheten (s.) gehörte und bei Badr gekämpft hatte, beschwor Alyy, ihn auch an der Waschung teilnehmen zu lassen, und er erlaubte es ihm. Dann stützte Alyy den Kopf des Propheten (s.) mit der Brust und drehte zusammen mit Al-Fadl und Qutham den Leichnam herum. Usama und Schuqran gossen Wasser über ihn, und Alyy wusch ihn, wobei er ihn mit der Brust abstützte.
Der Prophet trug noch sein Hemd, und Alyy rieb den Körper damit von außen ab, ohne dass er ihn mit der Hand unmittelbar berührte. Dabei sprach er: Du, der du mir teurer als Vater und Mutter bist, wie wunderbar bist du doch als Lebender und als Toter! Am Leichnam des Propheten (s.) sah man nicht die Merkmale, wie sie an gewöhnlichen Toten erscheinen. Als am Dienstag die Vorbereitungen beendet waren, legten sie ihn auf das Bett in seinem Zimmer.
Die Muslime hatten sich gestritten wo sie ihn bestatten sollten. Die einen wollten ihn in der Moschee, die anderen an der Seite seiner verstorbenen Gefährten beisetzen. Abu Bakr aber sprach: Ich habe den Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm, sagen hören: Alle Propheten wurden dort beerdigt, wo sie gestorben sind. Da hoben sie das Bett beiseite, auf dem er gestorben war, und gruben ihm darunter sein Grab. Und die Muslime kamen in Gruppen, um das Totengebet für ihn zu verrichten: Zuerst die Männer, dann die Frauen und schließlich die Kinder. Dabei gab es keinen, der das Gebet leitete.
Mitten in der Nacht zum Mittwoch wurde der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, dann bestattet. Die Muslime waren vom Tod des Propheten (s.) schwer getroffen.
Und Aischa – so habe ich gehört – pflegte zu sagen:
Nach des Propheten Tod wurden die Araber abtrünnig, Christen und Juden erhoben ihr Haupt, die Heuchelei wurde offenkundig, und die Muslime glichen, da sie den Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm, verloren hatten, einer im Regen einer kalten Winternacht herumirrenden Schafherde, bis Allah sie unter Abu Bakr wieder sammelte. (Rtt)
In drei Hadithen, die von Aisa, Allahs Wohlgefallen auf ihr, berichtet und bei Al-Bucharyy überliefert wurden, lesen wir: Der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, sagte, als er noch gesund war: Kein Prophet stirbt, ehe er seinen Platz im Paradies sieht, alsdann ihm die Wahl (zwischen Leben und Tod) gegeben wird. Als er erkrankt war, und sein Kopf auf meinem Oberschenkel lag, war er für einige Zeit bewusstlos. Als er wieder zu sich kam, fixierte er die Zimmerdecke und sagte: O Allah mein Gott, ich habe mich für die Nähe des Allerhöchsten entschieden! Ich sagte zu mir: Er hat sich also nicht für uns entschieden! Ich merkte dann, dass es sich um seine diesbezügliche Aussage handelte, die er uns einst gemacht hatte, als er noch gesund war.
Der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, hielt in seiner Hand ein Wassergefäß, führte seine Hand ins Wasser, rieb damit sein Gesicht und sagte: La ilaha illa-llah (kein Gott ist da außer Allah) !
Wahrlich, mit dem Tod treten Benommenheitsphasen auf. Darauf streckte er seine Hand nach oben und sagte: Zu der Gegenwart des Allerhöchsten! In dieser Stellung starb er, und seine Hand neigte sich nach unten [. . . Dh (Bu)
Der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, starb am Montag, den 12. Rabiu-l-awwal im Jahr 11 der Hidschra (3. Juni 633 n. Chr.) im Alter von dreiundsechzig Jahren. (Bu)
(—-> Daten, Glücksdaten, Kalifat Abu Bakrs, Krankheit des Propheten)