Halima As-Saidiya, Stillamme Muhammads berichtete: Einige Monate nach unserer Rückkehr von Makka hütete Muhammad eines Tages zusammen mit seinem Milchbruder hinter unseren Zelten die Schafe, als unser Sohn plötzlich herangelaufen kam und rief: Zwei Männer in weißen Gewändern haben meinen Bruder vom Stamm Quraisch zugepackt, zu Boden geworfen, ihm den Leib geöffnet und sein Herz geschüttelt.
Sofort liefen mein Mann und ich zu ihm hin und fanden ihn, wie er mit bleichem Gesicht dastand. Wir fassten ihn an und fragten: Was ist mit dir geschehen? Zwei Männer in weißen Gewändern, begann er zu erzählen, kamen zu mir, warfen mich nieder, öffneten meinen Leib und suchten irgend etwas darin.
Wir brachten ihn zum Zelt zurück, aber mein Mann sprach zu mir: O Halima, ich fürchte, ein Dschinn ist in den Knaben gefahren. Gib ihn seiner Familie zurück, bevor es sich offen an ihm zeigt! So brachten wir ihn zu seiner Mutter, die erstaunt fragte: Was führt dich mit ihm her, o Halima? Du wolltest doch unbedingt, dass er bei dir bleibt. Allah, so begann ich, hat meinen Sohn soweit gedeihen lassen, und ich habe meine Pflicht getan. Nun fürchte ich, es könnte ihm etwas geschehen, und bringe ihn dir deshalb zurück, wie du es wünschtest.
Was hast du? Sage mir die Wahrheit! Was ist geschehen? Und sie bat mich so lange, bis ich ihr alles erzählte. Dann fragte sie mich: Hast du Angst um ihn vor dem Dschinn? Ja, gestand ich, doch sie fuhr fort: Nein, bei Allah, der Dschinn kann ihm nichts tun. Großes wird mit ihm geschehen. Soll ich dir von ihm erzählen? Und als ich sie darum bat, schilderte sie mir, wie sie in der Schwangerschaft ein Licht gesehen hatte, das ihr die Schlösser von Busra in Syrien erleuchtet hatte, dass sie noch nie eine leichtere Schwangerschaft als die mit ihm gesehen hatte und dass er bei der Geburt die Hände auf den Boden und den Kopf gen Himmel gerichtet habe.
Mich aber schickte sie weg, indem sie sprach: So lasse ihn denn hier und gehe in Frieden! Später erzählte der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, selbst: Ich bin das Gebet meines Vaters Ibrahim und die frohe Botschaft meines Bruders Jesus.
Meine Mutter sah, als sie mit mir schwanger war, ein Licht von sich ausgehen, das ihr die Schlösser Syriens erleuchtete. Gestillt wurde ich im Stamm der Banu Sad Ibn Bakr. Und als ich eines Tages mit meinem Milchbruder hinter unseren Zelten die Schafe hütete, kamen zu mir zwei Männer in weißen Gewändern mit einem goldenen Becken, gefüllt mit Schnee. Sie packten mich, öffneten mir den Leib, nahmen mein Herz heraus, spalteten es, entnahmen einen schwarzen Blutklumpen und warfen ihn weg.
Dann wuschen sie mein Herz und meinen Leib, bis sie sie gereinigt hatten. Schließlich sprach der eine zum anderen: Wiege ihn gegen zehn aus seinem Volke auf! Er tat es, und ich wog sie auf. Und weiter sprach er: Wiege ihn gegen hundert aus seinem Volke! Er tat es, und ich wog sie auf. Wiege ihn gegen tausend aus seinem Volke! fuhr er fort, und wieder wog er mich, und ich wog sie auf. Dann erst sprach er: Lass ab von ihm; denn, bei Allah, auch wenn du ihn gegen sein ganzes Volk wiegst, wird er es aufwiegen. (Rtt)